Bochum. 700 Jahre Bochum, die WAZ erinnert an Daten aus der Stadtgeschichte. Am 25. April 1517 vernichtete der große Stadtbrand die Altstadt samt Kirche.
Das 700-jährige Stadtjubiläum Bochums, das in diesem Jahr gefeiert wird, geht auf die Verleihung der Marktrechte durch den Grafen Engelbert II. von der Mark am 8. Juni 1321 zurück. Damals begann die Stadtgeschichtsschreibung, die 200 Jahre später eine erste Zäsur verzeichnete: Am 25. April 1517 legte ein Stadtbrand Bochum in Schutt und Asche.
Altstadt von Bochum sank in Schutt und Asche
Bochum besaß als Anliegerort des uralten „Hellwegs“, der von Duisburg nach Höxter, führte eine gewisse Bedeutung für den Handel, auch in Verbindung mit dem Hanse-Bund. Fünf Stadttore (Becktor, Brücktor, Bongardstor, Hellwegstor, Buddenbergstor) umschlossen um 1400 in einer für deutsche Stadtanlagen charakteristischen elliptischen Rundform ein Landstädtchen mit Selbstverwaltung und eigener Gerichtsbarkeit.
Die Entwicklung Bochums wurde jäh gebremst, als im Frühjahr 1517 ein verheerendes Feuer ausbrach, das die engbebauten, meist strohbedeckten Fachwerkhäuser mitsamt der Pfarrkirche vernichtete. Laut den Schriften des Stadtchronisten Franz Darpe aus dem 19. Jahrhundert war Unachtsamkeit der Auslöser. Ein Rentmeister (Finanzverwalter) soll unvorsichtig mit Feuer in seinem eigenen Haus umgegangen sein.
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Neuaufbau Bochums nahm zwei Jahrzehnte in Anspruch
Es dauerte zwei Jahrzehnte, bis der Neuaufbau Bochums vollendet war. Es entstanden meist ärmliche Häuser, teilweise durcheinander gebaut, ohne regelrechte Straßenflucht. Ein neues Rathaus an der Südostecke des Marktplatzes (an der Oberen Marktstraße) konnte erst 1526 fertiggestellt werden. Der Wiederaufbau der Kirche währte bis 1547. Fünf Jahre nach dem Brand, 1522, zählte die Altstadt hundert Häuser und 157 Einwohner.