Bochum-Süd. Drei Parteien und ein Bündnis aus Bochum wollen Nazi-Verbrechen am heutigen Kemnader See sichtbar machen – auf unterschiedliche Weise.
In der Sache sind sie vereint, bei der Umsetzung nicht ganz: Drei Parteien und ein Bündnis aus Bochum wollen Nazi-Verbrechen am heutigen Kemnader See sichtbarer machen. Die Hinweistafel, die bereits in den 80er Jahren am Gebäude der früheren Zeche Gibraltar angebracht wurde, reicht ihnen nicht.
Bochum: Nazi-Verbrechen für die Nachwelt sichtbarer machen
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Noch eindringlicher soll an das frühere dortige Konzentrationslager (KZ) erinnert werden. Nach der Machtergreifung der Nazis in Bochum wurden hier im Frühjahr und Sommer des Jahres 1933 Sozialdemokraten, Kommunisten, Gewerkschafter und andere Nazigegner verhaftet und misshandelt.
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Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) schlägt vor, die vorhandene Bronzetafel zu versetzen, um eine bessere Sicht auf sie zu gewährleisten. „Weiterhin soll in deren unmittelbaren Nähe eine Informationstafel geschaffen werden“, so Günter Gleising von der VVN-BdA.
Zudem wünsche man sich, in dem Gebäude am Kemnader See einen Gedenk- und Erinnerungsraum einzurichten, der über den Naziterror in den zahlreichen Bochumer Misshandlungs- und Folterräumen und dem KZ Gibraltar informiert. Um den gesamten Bereich am Ostende des Gebäudes solle „ein Bereich geschaffen werden, in dem jederzeit Informationsstände der VVN-BdA zum Gedenkort aufgebaut werden können und der von kommerziellen Nutzern bei Festen am See nicht beansprucht werden kann“.
Auch SPD, Grüne und Linke im Rat der Stadt Bochum wollen noch stärker an die schreckliche Vergangenheit dieses Ortes erinnern – mittels einer Gedenkstele. Gemeinsam wurde ein entsprechender Antrag für den Kulturausschuss verfasst.