Bochum-Weitmar. Sie stand bereits in der Kritik: Die Haltestelle an der Elsa-Brändström-Straße in Bochum-Weitmar. Nun beschwert sich auch ansässiger Unternehmer.
Eigentlich soll sie nur einen Zweck erfüllen: Ein- und Ausstiegspunkt für die Buslinie 344 an der Elsa-Brändström-Straße sein. Nun sorgt die Haltestelle in Weitmar zwischen Brantropstraße und Uevelgönne aber erneut für Kritik. Hatte sich erst vor wenigen Wochen WAZ-Leserin Birgit Brenken über die beengten Zuwege zur Haltestelle auf beiden Seiten beschwert, legt jetzt der Geschäftsführer der ansässigen Autowerkstatt „Dittmar & Stachowiak“, Michael Dittmar, nach.
„Der Gehweg an der Haltestelle ist eine Katastrophe“, sagt er und zeigt herausragende Steine als Stolperfallen und abgerutschte Randsteine an der Haltestelle auf der Seite seiner Werkstatt – Fahrtrichtung Hustadt. Besonders ärgerlich für ihn: Die beiden Einfahrten, die die Haltestelle in einem Stück von etwa 15 Metern einrahmen, hat Dittmar in den letzten Jahren auf eigene Kosten sanieren lassen.
Zusage von der Stadt Bochum im Jahr 2017
Die Haltestelle gab es damals noch nicht, sie kam erst mit dem neuen Netzplan der Bogestra 2020. Einen satten fünfstelligen Betrag musste Dittmar für die Sanierung aufwenden – weil die Gemeinden den Erhalt der Verkehrssicherheit eines öffentlichen Gehweges an den Hauseigentümer übertragen, dessen Grundstück an den betroffenen Gehweg grenzt.
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So gehört beispielsweise auch zu den regelmäßigen Pflichten eines Grundstückeigentümers, den Gehweg zu reinigen: Laub und Schnee zu entfernen, oder Gefahren wie Glasscherben, Müll oder umherliegende Äste zu beseitigen.„Ich habe 2017 auch eine Zusage von dem Außendienst der Stadt bekommen, dass der Bereich an der heutigen Haltestelle ebenfalls saniert werden soll“, sagt Dittmar.
Nachdem er die Stadt auf die Gehwegsituation aufmerksam gemacht hatte, habe es einen Ortstermin gegeben. Dittmar ließ daraufhin die beiden Einfahrten sanieren – nachgezogen hat die Stadt bislang, vier Jahre später, aber immer noch nicht. „Der Gehweg ist gefährlich“, meint der KfZ-Mechanikermeister.
Gefährliche Parksituation
Er ist deshalb hartnäckig geblieben und hat den Mängelmelder der Stadt genutzt – allerdings ohne Erfolg. „Ich habe gar keine Rückmeldung bekommen. Es muss aber endlich etwas passieren“, fordert der Weitmarer. Denn zur schlechten Gehwegsituation komme eine gefährliche Parksituation hinzu. „Es wird mit beiden Reifen auf dem Gehweg geparkt. Das ist grundsätzlich verboten“, berichtet Dittmar. Denn das Parken ist nur auf der Fahrbahn oder ausgewiesenen Flächen erlaubt, Verkehrszeichen 315 (Blaues Schild mit weißem P) regelt Ausnahmen.
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Auch bei der Besichtigung vor Ort durch die WAZ sind mehrere Parkverstöße sichtbar: Ein Fahrzeug parkt mit weniger als 15 Metern Abstand zur Haltestelle, weitere Autos stehen mit allen Reifen auf dem Gehweg. „Ich vermute, dass viele Autofahrer überhaupt nicht wissen, wo man hier überhaupt parken darf, und wo nicht“, sagt Dittmar.
Straßenausbau bis 2025
Mal bekämen Falschparker ein Knöllchen, mal nicht. Parkten die Autos aber auf der Straße, komme der Bus nicht mehr vorbei. „Wenn ein Auto dann auf dem Gehweg parkt, machen es die anderen einfach nach“, schätzt er. Die Haltestelle sei für Autofahrer außerdem schnell übersehbar. ittmar wünscht sich daher eine Beschilderung, die deutlich macht, wo Parken erlaubt ist – und wo nicht.
Barrierefreier Ausbau
Leserin Birgit Brenken hatte in der früheren Berichterstattung beengte Zuwege zur Haltestelle kritisiert. Die Stadt hatte angekündigt, bei ausreichenden Fahrgastzahlen die Steige an der Haltestelle 2021/22 barrierefrei auszubauen, sodass der Zugang nicht durch parkende Autos blockiert werden könne. Ansonsten würden Poller aufgestellt, die verhinderten, dass Autos direkt an der Haltestelle parkten.
Was sagt die Stadt zu den Kritikpunkten? Stadtsprecher Peter van Dyk teilt mit: „Bei der Elsa-Brändström-Straße ist ein Ausbau der Straße vorgesehen.“ Dafür seien in der Intensivplanung für die Jahre 2023 und 2024 Mittel eingeplant. Insgesamt mehr als eine Millionen Euro: Nämlich 500.000 Euro im ersten und 800.000 Euro im zweiten Jahr.
„Bis dahin sind vorerst keine weiteren Maßnahmen vorgesehen, da in der Planung einer neuer Gesamtquerschnitt für die Straße festgelegt werden muss“, erklärt van Dyk. Auch von dem Park-Dilemma weiß die Stadt: „Das Parken erfolgt derzeit beidseitig in den Gehwegbereichen und wird temporär aufgrund des hohen Parkdrucks geduldet“, heißt es.
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