Bochum-Langendreer. Die Discgolf-Anlage in Bochum darf in Betrieb bleiben. Sie ist seit einem Unfall gesperrt. Nun folgt der Neustart – aber unter Auflagen.
Die Discgolf-Anlage im Volkspark in Bochum-Langendreer wird wieder in Betrieb genommen. Nach einem Unfall Anfang Mai 2021 war sie gesperrt und auf den Prüfstand gestellt worden. Ergebnis nun: Unter Auflagen sollen im Volkspark wieder Frisbee-Scheiben fliegen dürfen.
Nach Unfall: Discgolf-Anlage in Bochum-Langendreer bleibt – aber unter Auflagen
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In der Bezirksvertretung Bochum-Ost holte sich die Stadtverwaltung dafür grünes Licht. „Wir werden dann jetzt in die weitere Planung einsteigen“, sagt Sportamtsleiter Achim Paas. Denn die Anlage muss umgebaut werden, um den vorgegebenen Sicherheitsstandards zu genügen. Und selbst dann wird Discgolf erst einmal nur auf Bewährung im Volkspark gespielt werden.
„Wir haben das Thema durchaus kontrovers diskutiert“, sagt Dirk Meyer, Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Ost. „Man kommt doch ins Grübeln“, meint er im Hinblick auf den Unfall. „Wir haben uns die Entscheidung daher nicht leicht gemacht.“
Bochum: Discgolf-Anlage im Volkspark soll auf Bewährung bespielt werden
Dennoch: Die rot-grüne Koalition findet das veränderte Konzept gut, „wir schlagen aber einen zweijährigen Probebetrieb vor“, so Meyer. „Heißt: Passiert noch einmal etwas, ist sofort der Ofen aus. Nach zwei Jahren wollen wir dann schauen, ob diese Sportart etwas für den Volkspark ist und ob wir verstetigen oder nicht.“
Bei einer Ortsbesichtigung am 14. Januar hatten Verwaltung, Politiker und auch Gutachter der Stiftung „Sicherheit im Sport“ die Discgolf-Anlage in Augenschein genommen. Diese war durch die Stadt 2019 in Betrieb genommen worden. Mit fünf Discgolf-Körben, die überwiegend von den Mitgliedern der Discgolf-Abteilung des LFC Laer mit den Frisbee-Scheiben anvisiert wurden.
Unfall durch Frisbee-Scheibe: Volkspark-Besucher musste ins Krankenhaus
Dabei unterlief einem Sportler am 21. Mai 2021 ein verhängnisvoller Fehler, wodurch ein Park-Besucher so schwer am Auge verletzt wurde, dass dieser ins Knappschaftskrankenhaus eingeliefert werden musste.
„Wir haben bei der Ortsbesichtigung wertvolle Hinweise bekommen“, sagt Sportamtsleiter Achim Paas. Auch habe man im Rathaus Rücksprache mit der Rechtsabteilung gehalten. Gemäß des Gutachtens wird die Anlage nun umgebaut – und sogar erweitert. Zwölf Bahnen soll es künftig geben. Dies empfiehlt die Stiftung „Sicherheit im Sport“. Diese Planung erfülle bestmöglich die sicherheitstechnischen Anforderungen und mache den Parcours gleichzeitig attraktiver und zugleich sicherer.
Zudem soll es nach dem Umbau künftig nicht mehr möglich sein, dass Wege und Bahnen gekreuzt werden. Die Spielbahnen sollen sich am Rand des Parks befinden, besser einsehbar sein, nicht entlang der Wege verlaufen und möglichst auch nicht auf diese zu. Körbe werden künftig nur noch von einer Bahn angespielt werden. Ganz wichtig: Eine entsprechende Beschilderung an Eingängen mit dem Hinweis auf Discgolf bei Trainings- und Wettkampfbetrieb – und mit Sicherheitshinweisen.
Achim Paas vom Sportamt ist der „festen Überzeugung“, dass die neue Discgolf-Anlage funktionieren wird. „Wir halten sie für vertretbar.“ Er wolle den Unfall nicht kleinreden. „Der hätte nie passieren dürfen, wenn sich alle an die Regeln halten. Aber Unfälle können immer passieren. Hunde laufen dort auch herum. Es gibt halt ein gewisses Lebensrisiko.“