Bochum. Die Corona-Zahlen in Bochum sinken weiter. Doch die Stadt blickt bereits auf den Herbst. Und: Die Affenpocken sind Anlass für neue Warnungen.
Die Corona-Inzidenz in Bochum geht weiter zurück. Binnen einer Woche sank der Sieben-Tage-Wert nach Angaben des Robert-Koch-Instituts von 275,2 auf 152,3. So niedrig war er zuletzt Anfang Januar.
Die jüngsten Daten der Stadt stammen vom 25. Mai. Bis dahin war die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen auf 92.565 geklettert: 1010 mehr als in der Woche zuvor. Aktuell wurden 2140 Infektionen (-390) verzeichnet. Das Landesamt für Gesundheit schätzt die Zahl der Genesenen auf 90.000 (+1400). Keine Veränderungen gibt es bei den 425 Todesfälle an oder mit Corona.
Corona in Bochum: Impfquote stagniert bei 77,2 Prozent
Entspannt hat sich die Situation in den Krankenhäusern. 69 Patienten mit Corona (23 weniger als in der Vorwoche) werden stationär in den Kliniken behandelt – vielfach nicht aufgrund der Infektion, sondern mit anderen Erkrankungen. Sechs der Corona-Patienten liegen auf der Intensivstation. Laut dem Intensivbettenregister Divi waren am Mittwoch von 166 Intensivbetten noch zwölf frei.
Die Impfquote stagniert bei 77,2 Prozent. „Wer sich bisher nicht hat immunisieren lassen, wird das wohl leider auch nicht mehr tun“, hatte der Bezirksleiter der Kassenärztlichen Vereinigung, Dr. Eckhard Kampe, schon vor zwei Monaten vorhergesagt. Er lag richtig.
Impfstelle im Gesundheitsamt reduziert Öffnungszeiten
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Die Stadt hat reagiert. Eine Impfstelle wird nur noch im Gesundheitsamt am Westring 28 vorgehalten. Im gesamten Mai wurden hier 315 Spritzen gesetzt – im Durchschnitt 15 pro Werktag. Seit Mittwoch (1.) ist die Impfstelle montags bis freitags nur noch von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Freitags werden ausschließlich Kinder geimpft.
Mit Blick auf den Herbst mit voraussichtlich zunehmenden Infektionszahlen zeigt sich die Stadt flexibel. „Sollte der Bedarf an Impfungen steigen, kann das Angebot kurzfristig wieder ausgebaut werden“, versichert Sprecher Peter van Dyk. Anfangs würden die Impfzentren in den Bezirksverwaltungsstellen reaktiviert. Zuletzt wurde im Rathaus Wattenscheid und in Querenburg geimpft.
WIR-Zentrum: Affenpocken systematisch erfassen
Fälle von Affenpocken sind in Bochum noch nicht aufgetreten. Grundsätzlich sei von keiner neuen Pandemie und einem in der Regel milden Verlauf auszugehen, heißt es im Rathaus.
Das bestätigt „Walk In Ruhr“ (WIR), das Bochumer Zentrum für sexuelle Gesundheit. Es sei „wichtig, Affenpocken auch als sexuell übertragbare Infektion wahrzunehmen und darüber aufzuklären“. Treten nach einem Kontakt mit einer möglicherweise infizierten Person pockenähnliche Symptome und Hautveränderungen auf, sollten diese klinisch abgeklärt werden. Notwendig seien eine systematische Erfassung und Kontaktnachverfolgung.