Bochum-Mitte. Auf mindestens acht Millionen steigen die Kosten für die Neugestaltung des Husemannplatzes in der Bochumer City. Daran gibt es Kritik.

Rund acht Millionen Euro soll jetzt die Neugestaltung des Husemannplatzes in der Bochumer City kosten – weit mehr als die ursprünglich veranschlagten 3,7 Millionen Euro in der Wettbewerbsplanung. Und in der Politik werden Befürchtungen laut, dass dies noch nicht das Ende der Fahnenstange sei. Trotzdem gab die Bezirksvertretung Mitte mit großer Mehrheit ihr Einverständnis für die Pläne. Letztlich entscheiden wird aber der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur am 14. Juni.

Bochum: Umbau Husemannplatz – Kritik an Kostensteigerung

Stadtbaurat Markus Bradtke wies in der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte auf die Kritik an den gestiegenen Kosten darauf hin, dass man damals nicht alle Punkte auf dem Schirm hatte, wie die Abdichtung der Tiefgarage und die Entwässerungsplanung. Und hinzu kämen die allgemeinen Preissteigerungen im Bau- und Zuliefersektor.

Aber auf die Verwendung von teurem Naturstein statt günstiger Betonsteine legt er trotzdem weiterhin großen Wert, das sei „was für die Ewigkeit und auch optisch viel ansprechender“.

Jobsiade-Brunnen wird verschoben

Es handele sich hier schließlich um den zentralen Platz in der Innenstadt, er sei die „Gute Stube“. Der Husemannplatz – zuletzt 1984 umgestaltet – sei in die Jahre gekommen und müsse deshalb umfassend erneuert werden. Durch die Weiterentwicklung der Innenstadt mit Eröffnung des Viktoria Karrees im Herbst und des geplanten Haus des Wissens erhalte dieser Platz noch weitere Bedeutung als zentrale Verbindung. Baustart soll Anfang 2023 sein – mit dem Abriss des Cafés Zeitlos und des Glascafés. Die Gesamtbauzeit beträgt mindestens zwei Jahre.

Der Jobsiade-Brunnen soll Richtung Deutsche Bank verschoben werden, eine neue „analoge und digitale Licht- und Wasserinstallation“ als „Blue Cloud“ ist auf dem Platz geplant. Und die Funktionen Café, WC, Spielplatz und Tiefgaragenzugang sollen in einem neuen Pavillon als „Green Cloud“ gebündelt werden. Es gibt auch neue Sitzgelegenheiten.

Kritik von der FDP

Kritik an den gestiegenen Kosten gab es von der FDP, die kurzfristig einen Änderungsantrag eingereicht hatte: „Der Planer wird beauftragt, eine Variante der Entwurfsplanung zur Umgestaltung des Husemannplatzes zu erarbeiten, bei der Green Cloud und Blue Cloud entfallen und als Bodenbelag Betonsteine verbaut werden.“ FDP-Bezirksvertreter Volker Behr: „Die Kosten werden sonst voraussichtlich noch weiter steigen, am Ende sind wird wir wohl bei einem zweistelligen Millionen-Betrag.“ Der Antrag wurde aber mit großer Mehrheit abgelehnt.