Bochum. Bochums SPD-Vorstand hat dazu aufgerufen, nicht an „Spaziergängen“ teilzunehmen. Coronakritiker sind auch Samstag auf der Straße.
Der Vorstand der Bochumer SPD hat sich gegen die Teilnahme an sogenannten „Spaziergängen“ ausgesprochen. In einem einstimmigen „Bochumer Appell für Solidarität und Verantwortung“ wendet sich der Kreisvorstand an die Bochumerinnen und Bochumer: „Entscheiden Sie sich bitte gegen eine Teilnahme an diesen ,Spaziergängen’, entscheiden Sie sich damit für Solidarität, Empathie und ein Miteinander in unserer Stadt.“
SPD Bochum warnt vor aggressiven „Spaziergängern“
In dem einseitigen Schreiben weißt die SPD Bochum darauf hin, dass sich die große Mehrheit solidarisch verhalte, aber ruhig sei und daher wenig Öffentlichkeit erhalte. „Woche für Woche kommen jedoch auch in unserer Stadt Menschen zusammen, die sich lautstark und zum Teil aggressiv gegen das Gemeinwohl stellen.“
Bei den montäglichen „Spaziergängen“ würden Schutzmaßnahmen wir Masken und Mindestabstände ausdrücklich missachtet. „Demonstrationen dieser Art transportieren allerdings eine weitere Botschaft, die nicht mehr viel mit dem Virus und den Maßnahmen zu tun hat“#, heißt es in dem Appell weiter, „Demonstrationen dieser Art fordern Freiheit und mehr Demokratie, schränken genau diese aber ein und gefährden sie.“
„Querdenken“ und Gegen-Demo am Samstag geplant
Die Impfgegner und -gegnerinnen sowie Corona-Leugner würden „Seite an Seite mit rechtspopulistischen und rechtsradikalen Kräften“ protestieren. „Damit wird fast jede Demonstration zu ganz anderen Zwecken instrumentalisiert“, heißt es. Der SPD-Vorstand fordere die Bürgerschaft dazu auf, „Verantwortung für unsere Gesellschaft“ zu tragen, um die Corona-Pandemie gemeinsam durchzustehen.
Am Samstag ist in Bochum eine Querdenken-Demonstration geplant. Zahlreiche Bündnisse haben zur Gegendemonstration aufgerufen. Auf WAZ Bochum halten wir sie über den Verlauf der Demonstrationen auf dem Laufenden.