Bochum. Er sei stolz auf seine Leistung, sagt Jan Klose (20) aus Bochum-Wattenscheid nach dem Finale. Diesen Platz hat der „The Taste“-Kandidat belegt.

„Süß oder herzhaft“ – so lautete das Thema im Finale der Sat.1-Kochshow „The Taste“ am Mittwochabend. Sechs Kandidaten haben es soweit geschafft, einer von ihnen ist der 20-jährige Jan Klose aus Bochum-Wattenscheid. Acht Wochen lang konnte er mit kulinarischen Meisterwerken überzeugen, die – so das Prinzip der Show – auf einem Löffel serviert wurden.



Je drei Finalisten sollen in der ersten Runde ein Hauptgericht kochen, die anderen drei ein Dessert. Schon im Vorfeld verrät Jan, der Student an der Ruhr-Universität ist, im Interview: „Wenn das Thema Dessert kommt, spätestens dann bin ich raus.“ Wer was kocht, entscheidet das Los.

The-Taste-Finale: Bochumer Kandidat zieht Los, das er nicht haben wollte

Dementsprechend groß ist in der Sendung, die bereits Anfang Juni dieses Jahres gedreht wurde, die Nervosität. „Das einzige, was ich mir gesagt habe, war: ,Zieh bloß kein Dessert-Los’“, erinnert sich der Wattenscheider Hobbykoch. Seine Bitten werden nicht erhört: „Da stand Banane drauf, das ist so ziemlich das schlimmste Los, was ich hätte kriegen können. Es passiert sehr schnell, dass der Geschmack der Banane zu intensiv ist“, meint Jan. Doch er lässt sich nicht unterkriegen.


„Das erste, was mir in den Sinn kam, war eine gebackene Banane mit Honig. Doch dann habe ich mich erinnert, dass ich in einer Kochsendung mal die Kombi Banane und Petersilie gesehen habe“, erzählt Jan. Er spricht sich mit Frank Rosin ab, in dessen Team – in der Sendung gibt es insgesamt vier – er als letzter Kandidat verblieben ist. Der Koch ist überzeugt und innerhalb einer Stunde kreiert das Dessert auf seinem Löffel.

Kreatives Bananen-Dessert soll Koch und Patissier des Jahres 2020 überzeugen

Jan Klose (20) aus Wattenscheid war im Finale der Sat.1-Kochshow „The Taste“. Er war Teil des Teams von Frank Rosin.
Jan Klose (20) aus Wattenscheid war im Finale der Sat.1-Kochshow „The Taste“. Er war Teil des Teams von Frank Rosin. © Unbekannt | Sat. 1


Aus einer Banane kreiert er auf einem Löffel: Bananenfalafel, eine Honig-Chili-Banane, einen Bananendip, dazu gibt es Petersilien-Erdnuss-Pesto, karamellisierte Pistazien, eine Schoko-Ingwer-Ganache, frittierte Petersilie angerichtet in einem Grapefruit-Sud. Team-Chef Rosin war begeistert. „Er fand den Löffel großartig und hat gesagt, dass er es nicht hätte besser machen können“, freut sich Jan.

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Doch die Meinung von Rosin zählt nicht. Stattdessen muss er niemanden geringeren als Tohru Nakamura, Koch des Jahres, und Marco D’Andrea, Patissier des Jahres, überzeugen. „Es hat ihnen zwar geschmeckt, begeistert waren die beiden aber nicht“, sagt Jan. Das Problem: Für beide ist die Kombination Banane und Petersilie ungewohnt. „Am Ende fiel die Entscheidung zwischen herzhaft und süß, ich bin dann leider in der ersten Runde rausgeflogen“, sagt der 20-Jährige, der aber keineswegs enttäuscht ist. „Ich kann mich eigentlich gar nicht mehr blamieren. Es sind schon einige Profi-Köche ausgeschieden“, erzählte er vor dem Finale. Schon am Anfang habe er sich gesagt: „Wenn du nur einige Wochen durchhältst, ist das richtig gut.“

Jan (20) aus Wattenscheid ist stolz auf seine Leistung bei „The Taste“

Und so ist richtig stolz auf seine Leistung: „Ich habe mein Bestes gegeben und einen Riesenspaß gehabt. Ich habe tolle Menschen kennengelernt, zu denen ich noch täglich Kontakt habe“, resümiert Jan. Der die Teilnahme an seiner dritten Kochshow – die „Küchenschlacht“ (ZDF) verließ der Wattenscheider 2018 als Sieger, in „Hensslers Countdown“ (RTL) stellte seine Kochkünste im März unter Beweis – als echte Bereicherung sieht.


Um so mehr freut sich der Wattenscheider für den Gewinner Lars aus München, der schon über 20 Jahre lang kocht, derzeit privat für eine Schweizer Familie. „Er ist total sympathisch und saumäßig ehrgeizig“, sagt Jan. Beide hätten sich schon im Vorcasting unheimlich gut verstanden. „Wir haben immer noch regelmäßig Kontakt.“ Auf den Gewinner Lars warten nun 50.000 Euro, ein Kochbuch und eine Reise.

Zukünftig könnte es Kochkurse in Wattenscheid geben

Jan will hobbymäßig weiterkochen. „Auch wenn ich die Sachen, die ich im Fernsehen gekocht habe, wohl nie zuhause kochen würde“, sagt er. Da macht er lieber Nudelsalat oder ähnliches. Beruflich geht es für ihn aber in eine andere Richtung: Derzeit studiert der Wattenscheider Geo- und Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität. Für das kommende Jahr hat er aber einen Plan: Er will in Wattenscheid Kochkurse gemeinsam mit der Familienbildungsstätte anbieten, wenn das auch trotz der Corona-Pandemie klappt.

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