Bochum. Leser und Leserinnen zeigen reichlich Kreativität. Sonderapplaus für den „Liebesparkplatz“ im Weitmarer Holz

Wer an Bochumer Plätze denkt, dem fallen vielleicht zunächst die beiden bekannten großen Innenstadt-Flächen Dr.-Ruer-Platz und Husemann-Platz ein. Den Teilnehmern unserer Aktion ging es da ganz ähnlich. Trotzdem möchte ich die nur auf den ersten Blick skurrile Zuschrift über das Internet an den Anfang stellen:

„Für mich war damals, Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre der schönste Platz in Bochum der ‘Liebesparkplatz’ im Weitmarer Holz – da gibt es Geschichten zu erzählen . . . Naja, ist hier vielleicht nicht der richtige Ort“, schreibt uns „WAZ-Oldie“ über die Kommentar-Funktion des WAZ-Internetportals DerWesten.

Daher bekommt der „Liebesparkplatz“ im Weitmarer Holz, stellvertretend für alle Liebesparkplätze, -Alleen oder -Straßen in dieser Stadt einen Extra-Applaus.

Kemnader See auf Platz eins

Den Zuschriften nach ganz vorn liegt der Kemnader See als „Ort, um ein kleines bisschen Naturschönheit zu genießen und um sich einen ruhigen Tag zu gönnen“. So schreibt jedenfalls Chris Lana. Wie er setzen viele Leser und Leserinnen auf den See als Platz zum Entspannen und Wohlfühlen.

Etwa gleich auf in der Gunst der Bochumer liegen die beiden schon erwähnten Orte, Dr.-Ruer-Platz und Husemann-Platz. Doch da gibt es Zwischentöne. So schreibt Brigitte Böhnisch vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um ein neues Einkaufszentrum im Herzen der Stadt: „Was ich mir für Bochum wünschen würde, ist, dass unsere schöne Stadt für jeden Bürger sehens- und erlebenswert bleibt. Das heißt: Lieber einen Innenstadtpark zum Verweilen als noch ein Einkaufszentrum.“

Die Wiege des Bermudadreiecks

Beteiligt an der Aktion hat sich auch das Ehepaar Lothar und Beata Gräfingholt. Beide erwähnen den Platz rund um die Pauluskirche, der auf den ersten Blick gar nicht wahrgenommen werde. Sie schreiben: „Hier kann man vor der Kirchentür inmitten der Hektik der Großstadt Ruhe finden, kann nebenbei einen Kaffee trinken oder einfach dastehen. Sitzen kann man leider nicht, da Bänke fehlen.“

Unter den elf besten Bochumer Plätzen selbstverständlich nicht fehlen darf der Konrad-Adenauer-Platz (KAP). Dort steht mit dem „Mandragora“ auch die Wiege des Bermudadreiecks, ein Platz mit Geschichte und sicher unzähligen kleinen und großen Dramen aus der Kneipenwelt.

Plätze mit Charme und Geschichten

Genannt wurden übrigens zudem, um nur keinen zu vergessen, der Springer-Platz und der Bahnhof-Vorplatz (Kurt-Schumacher-Platz), dem Tor zur Innenstadt, der erst vor wenigen Jahren mit rotem Asphalt-Teppich optisch aufgewertet worden ist.

Klaus Kuliga schreibt uns: „Plätze mit Charme und Geschichten suche ich seit meinem ersten Tag in Bochum.“ Nur hat er bislang keinen gefunden. Vielleicht findet er ja unter den heute Veröffentlichten doch (s)einen Platz, zum Liebhaben und Wohlfühlen – selbst wenn es nur ein kleines Plätzchen sein sollte . . .