Bochum.. Beim 16. Naturheiltag der Volkshochschule Bochum kamen so viele Besucher wie nie zuvor. Immer mehr Männer informieren sich über alternative Heilverfahren. Es hat sich rumgesprochen, dass viele Leiden mit Hilfe natürlicher Methoden behoben oder gemildert werden können.
Viele Leiden können mit Hilfe natürlicher Methoden behoben oder gemildert werden. Dieses Wissen zu vermitteln, war Ziel des 16. Naturheiltags am Samstag in der Volkshochschule Bochum.
„Wir verkaufen hier keine Wahrheiten, sondern bieten ein breites Meinungsspektrum an. Es ist eine Bildungsveranstaltung“, sagte Helle Timmermann, stellvertretende VHS-Leiterin. Äußerst zufrieden zeigte sie sich mit dem großen Besucherandrang von rund 550 Zuhörern. Das sei „absoluter Riesenrekord“, freute sie sich. Außerdem bemerkte Timmermann zunehmend männliche Zuhörer.
Bandbreite natürlicher Heilverfahren
In 70 Vorträgen, wovon rund 20 das erste Mal im Programm standen, wurde von 10 bis 16 Uhr eine große Bandbreite natürlicher Heilverfahren aufgefächert.
Stammbesucherin Andrea Pownug (60) ging nach dem Vortrag „Tapen“ gleich in die Apotheke, um sich die elastischen Klebebänder zu besorgen. „Sie helfen zum Beispiel bei Verspannungen oder Entzündungen. Die hier kühlen und diese wärmen“, präsentierte sie ihre heilenden Helferlein.
Als faszinierend empfand Frank Rohn (49) den Vortrag über „Gehirnforschung und Gesundheitsprävention“. „Wer dem Körper durch Bewegung positive Signale sendet, dessen Körper sendet der Psyche positive Signale“, fasste er nachher zusammen und überlegte, einen Folgekurs von Dipl. Biologin und Heilpraktikerin Simone Gilles zu besuchen.
„Kranke Leber – kranker Mensch“
In den Vortragspausen bot sich Gelegenheit bei sündhaft-schmackhaftem Vollwertgebäck miteinander und den Dozenten ins Gespräch zukommen. Wie mit Biologin und Heilpraktikerin Ursula Bien, die mit ihren Vorträgen „Kranke Leber – kranker Mensch“ und „Therapiebegleitende Maßnahmen bei Krebs“ großes Besucherinteresse weckte. „Es geht nicht um alternative Heilmethoden bei Krebs, sondern darum, dass bestimmte Sachen, die angeboten werden, für Krebspatienten nicht gut sind“, so Bien.
In ihrem Vortrag wies sie beispielsweise nachdrücklich darauf hin, dass Krebspatienten die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln unbedingt mit ihrem Arzt absprechen müssten.
Derweil sensibilisierte Angela Wallussek ihre Zuhörer an anderer Stelle für die Kunst des Jin Shin Jyutsu. Die auf uralte Weisheiten zurückgehende Heilkraft wurde von dem japanischen Meister Jiro Murai wiederbelebt. Es sei die Kunst der Selbstheilung durch reine Energie, die aus den menschlichen Fingern strömen solle, erläutert Wallussek. Durch Handauflegen würden Energiezentren stimuliert. „Es ist ein in uns eingebautes Wissen, was es zu entdecken gilt“, sagte sie. Damit beschrieb sie nicht nur den Ursprung des Jin Shin Jyutsu, sondern artikulierte eine Grundidee dieses Tages: Der Mensch kann sich als Teil des Naturkreislaufes begreifen und durch das Wissen sein Leiden lindern.