Berlin. Arzneimittel mit Nachtkerzen- oder Borretschöl lindern die Beschwerden bei chronischen Hautekzemen nicht besser als Scheinmedikamente. Darauf weist nun eine pharmakritische Zeitschrift hin. Nachtkerzenölhaltige Cremes können aber die Haut weicher machen, wenn sie über längere Zeit angewendet werden.
Nachtkerzenöl hilft als Medikament bei Hautekzemen nicht. Das zeigt eine Auswertung von 27 Studien aus 12 Ländern durch das internationale Wissenschaftler-Netzwerk Cochrane Collaboration. In Großbritannien seien entsprechende Medikamente schon länger nicht mehr zugelassen, in Deutschland dagegen noch immer.
Als Nahrungsergänzungsmittel ohne konkretes Anwendungsgebiet dürfe Nachtkerzenöl ohnehin verkauft werden, auch in Großbritannien. Konkrete Belege für den Nutzen bei anderen Beschwerden gebe es aber ebenfalls nicht. Die Experten der Zeitschrift raten daher von der Einnahme grundsätzlich ab. Dadurch könne es unter anderem gelegentlich zu allergischen Hautbeschwerden und Magenproblemen kommen.
Cremes können Haut weicher machen
Nachtkerzenölhaltige Cremes könnten der Zeitschrift zufolge aber durchaus einen Nutzen haben und die Haut weicher machen, wenn sie in größeren Mengen über längere Zeit angewendet werden. Das sei jedoch weniger auf das Öl zurückzuführen als vielmehr auf die Salbengrundlagen. Wirkstofffreie Hautcremes und -salben seien daher ebenso nützlich - und weitaus preiswerter. (dpa)