Bochum. Zum sechsten Mal findet das Zeltfestival Ruhr (ZFR) am Kemnader See statt. Ab den kommenden Freitag, 16. August, treten wieder zahlreiche Topstars der Musikszene auf. Unter ihnen Joe Cocker, Frida Gold und der Rapper Cro. Insgesamt wurden im Vorverkauf bereits über 53.000 Konzertkarten abgesetzt.
So sehr die See-Männer der stete Zuwachs freut: Das Schneller-Höher-Weiter-Prinzip haben sie sich nie zu eigen gemacht. Vom „Sansibar-Effekt“ spricht das Veranstaltertrio, wenn es von der entspannten, chilligen Atmosphäre in der Zeltstadt schwärmt. Gut essen und trinken, plauschen, shoppen: Da wird Kemnade zu Sylt. Und exzellente Live-Musik gibt’s obendrein.
Zahlen sind nicht alles
Klar: Die Zahlen müssen stimmen. Aber: Ob bei den Konzerten 50.000 oder wie im Vorjahr erstmals 60.000 Besucher in den Zelten sind, ist nicht allein entscheidend. „Gut möglich, dass wir irgendwann wieder unter die 50.000-Marke rutschen“, sagen Gralla/Reipöler/Rüger. Wichtiger sei, dass die Menschen ihren Aufenthalt auf dem 25.000-qm-Areal genießen. Mit allen Sinnen. Quasi als Kurzurlaub am See.
Längst sind die stimmungsvollen, mitunter schweißtreibenden Partys unter Planen weit über Bochum, Witten und das Ruhrgebiet hinaus bekannt. Und auch in der internationalen Pop- und Rockszene genießt Kemnade inzwischen einen hervorragenden Ruf.
Anders, wissen die Programmmacher, wäre es kaum denkbar, Topstars wie Joe Cocker, der nach 2011 zum zweiten Mal dabei ist, zu gewinnen. Das 5000 Personen fassende Sparkassenzelt ist für diese Liga gemeinhin eine Nummer zu klein.
Stärkstes Programm seit dem Start 2008
Zugkräftige Namen schmücken auch das Festival 2013. Gutes aus den Vorjahren und neue Hochkaräter: „Es wird das stärkste Programm seit unserem Start 2008“, verkündeten die ZFR-Macher.
Dreimal heißt es bereits: ausverkauft. Nach dem Gastspiel von Silbermond am 23. August sind auch sämtliche Tickets für den Unplugged-Auftritt der Fantastischen Vier am 21. August und die Schlagerfete mit Goldschopf Dieter Thomas Kuhn zum ZFR-Finale am 1. September komplett vergriffen.
Start mit den Söhnen Mannheims
Gute Nachricht für zu spät gekommene Silbermond-Fans: Für das vorgeschaltete Zusatzkonzert von Stefanie Kloß und ihren Jungs am 22. August sind noch Karten erhältlich. Das gilt auch für alle anderen ZFR-Termine. Und die haben es generationsübergreifend in sich. Auf der Bühne stehen neben Woodstock-Legende Joe Cocker auch die Söhne Mannheims (zum Auftakt am kommenden Freitag), Bosse, Deichkind, Selig, Bosse, The Gaslight Anthem, LaBrass Banda, Rafael Cortes, Jan Plewka, Pamela Falcon, Henrik Freischlader und Tony Mono. Klassiker aus den 70er und 80er Jahren präsentiert der charismatische Supertramp-Sänger Roger Hodgson. Ausfallen muss das ursprünglich für den 27. August geplante Gastspiel von Sharon Jones.
Drei Shows sind ausverkauft
Ein glückliches Händchen hatten die Programmplaner bei der Verpflichtung von Frida Gold und Cro. Wenige Wochen vor dem Festivalstart eroberten Alina Süggeler und ihre Band mit dem neuen Album „Liebe ist meine Religion“ die Spitze der Album-Hitparade. Für Panda-Rapper Cro ging’s mit „What-ever“ bei den Singles auf 1. Beide Chart-Stürmer sind binnen drei Tagen beim ZFR am Start: Frida Gold am 17. August, Cro am 19. August.
Auch die Kabarett- und Comedy-Sparte ist beim Zeltfestival wieder prominent vertreten. Mit Helge Schneider, Kaya Yanar und Ingo Appelt stehen drei der beliebtesten deutschen Spaßmacher auf der ZFR-Bühne. Der famosen Carolin Kebekus gelingt erstmals der Sprung ins große Sparkassen-Zelt, wo auch Lokalmatador Frank Goosen auf ein treues Stammpublikum setzen kann.
Hinzu kommen der aus dem Karneval bekannte Jürgen B. Hausmann („Isch glaub’ et disch“), Rolf Miller („Tatsachen“) sowie Gerburg Jahnke. Helmut Sanftenschneider serviert bei seinen „Nachtschnittchen“ u.a. Piet Klocke und Pufpaff. Besondere Spannung verspricht der Auftritt des Illusionisten und Gedankenlesers Thorsten Havener („Ich weiß, was du denkst“).
Partnerfirmen aus der Region
36 Shows (inklusive Kinderprogramm) sind gebucht. Derzeit sorgt ein 50-köpfiges Team für einen reibungslosen Aufbau. Arbeitete das ZFR bislang mit internationalen Zulieferern zusammen (der Boden kam aus Österreich, die Zelte aus Luxemburg), kommen die meisten Partnerfirmen 2013 aus NRW und dem Revier.
Die Zelte und Böden wurden aus Oberhausen nach Kemnade transportiert, die Technik und Bühnen stammen aus Bottrop, die gesamte Elektrifizierung und Wasserinstallation aus Witten, die Logistik aus Köln. „Mit diesen kürzeren Wegen verbessern wir nochmals unsere Klimabilanz. Wir bündeln regionale Ressourcen, zum Wohle der Region“, fasst Heri Reipöler zusammen. Insgesamt werden mehr als eine Million Kilo Material verbaut. 75 Trailer und zahllose Lastwagen liefern das Material in diesen Tagen zum Festivalgelände an.
Alle Infos auf www.zeltfestivalruhr.de