Bochum-Hordel. Häuser und Wohnungen speziell für junge Familien entstehen an der Röhlinghauser Straße in Bochum-Hordel. Baupläne hatten sich um Jahre verzögert.
Die Stadt will ein Wohngebiet in Unterhordel, zwischen Günnigfelder- und Röhlinghauser Straße, entwickeln und zudem auch selbst vermarkten. 32 neue Wohnungen sind vorgesehen in direkter Nachbarschaft zur Hebammenschule, die das Bildungsinstitut des katholischen Klinikums betreibt. Die Schule ist denkmalgeschützt.
Das Neubaugebiet entsteht auf dem Gelände der inzwischen abgerissenen Schule an der Röhlinghauser Straße; der dortige Bolzplatz wird ebenfalls überbaut. Für die Sportstätte wurde bereits ein neuer Standort gefunden südöstlich der Zeche Hannover.
Bürgerinformation fand schon 2012 statt
Die Pläne sind nicht neu: Schon 2012 informierte die Stadt über den Wohnungsbau. Dass es bis zur Baureife noch über sieben Jahre dauerte, hat mehrere Gründe. Charlotte Meitler, Sprecherin der Stadt Bochum: „Das Planungsamt musste den Bebauungsbereich vergrößern. Lange war nicht klar, welche Zukunft die Hebammenschule haben sollte.“ Inzwischen ist klar: Die Hebammen- und die Physiotherapieschule mit insgesamt 175 Schülern an der Günnigfelder Straße 176 bleibt erhalten. Sollte langfristig die Schule jedoch aufgegeben werden, so die Stadt, sei hier ebenfalls planerisch eine Wohnnutzung im Bestand vorgesehen, die dann als zweiter Bauabschnitt das Wohngebiet ergänzen würde.
Auch der Parkplatz der Schule, der von der Günnigfelder Straße angefahren wird, bleibt in Teilen erhalten; der Rest wird renaturiert. Dort und an weiteren Standorten musste der Baumbestand überarbeitet werden – ein weiterer Grund für die Verzögerungen. Zudem wurden Umweltgutachten ergänzt, „etwa darüber, ob Tierpopulationen vorhanden und verlagert werden müssten“, erklärt Charlotte Meitler.
Für die Wohnbebauung, anlehnend an das „Handlungskonzept Wohnen Bochum“, muss nun ein Bebauungsplan aufgestellt werden, denn derzeit handelt es sich um eine unbebaute Fläche innerhalb des Siedlungsraums. Das direkte Umfeld ist durch Wohnbebauung mit Ein- und Mehrfamilienhäusern geprägt.
Planungsausschuss und Bezirk Mitte
Die planungsrechtlichen Voraussetzungen werden im Planungsausschuss am 28. Januar geschaffen; zuvor befasst sich die Bezirksvertretung Mitte in ihrer Sitzung am Donnerstag (16.) mit dem Auslegungsbeschluss. Der Bebauungsplan sichert die Erschließung und das städtebauliche Einfügen in die Umgebung. Durch einen Mix an Haustypen und Mietwohnungen sollen dabei unterschiedliche Interessenten, vor allem auch junge Familien, angesprochen werden. Das Neubaugebiet wird über eine Stichstraße von der Röhlinghauser Straße mit Wendemöglichkeit erschlossen; im Süden soll es fußläufig an die Günnigfelder Straße angebunden werden.
Ziel des Bebauungsplanes ist die Entwicklung von familiengerechter Wohnbebauung. Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes ist die Errichtung sowohl von Einzel- als auch Doppelhäusern vorgesehen, an der Röhlinghauser Straße sollen darüber hinaus zwei Mehrfamilienhäuser errichtet werden.
Bäume innerhalb der Grundstücksfläche mit einer Größe von 12.800 Quadratmetern können nicht erhalten werden. An anderer Stelle aber können Bäume, wie z.B. die Baumreihe an der Röhlinghauser Straße, stehen bleiben. Erhalten bleiben ebenso die Bäume im Bereich der Hebammenschule. Ausgleichsmaßnahmen werden außerhalb des Baugrundstücks erfolgen.
Anregungen zu Baumerhalt und Parken
Im Februar 2012 fand eine Bürgerversammlung in der Hebammenschule statt. Im Rahmen der Bürgerversammlung wurden verschiedene städtebauliche Konzepte vorgestellt und diskutiert. Von den Teilnehmern gingen verschiedene Anregungen, Bedenken und Forderungen, insbesondere zu den Themen Stellplätze und Parken, Straßenzustand, Baumerhalt und Nutzung von Leerstand, ein.