Bochum.

Die Bochumer Grundschullandschaft wird sich verändern, soviel steht nach der Sitzung des Bildungsausschusses vom Mittwoch fest. Da eine nochmalige Diskussion im Rat als unwahrscheinlich gilt – ausgenommen sind die Entscheidungen über die Zukunft der Kirchschule in Langendreer und die dortigen Schulverbünde (dafür meldeten die Grünen Beratungsbedarf an) – dürfte der Rat den Beschlüssen folgen.

Die Sitzung unter Leitung von Dr. Peter Reinirkens (SPD) fand ausnahmsweise im großen Ratsaal statt. Etliche Elternvertreter und interessierte Zuhörer hatten sich auf der Besuchertribüne versammelt und quittierten die Entscheidungen mal mit Beifall, mal mit Protestgelächter.

Beratung zur Schließung der Kirchschule

Geschlossen werden soll demnach die Rosenbergschule, die Graf-von-der-Recke-Schule und die Grundschule Eppendorf (Ruhrstraße 30). Vor allem bei der Ruhrstraße fiel die Abstimmung äußerst knapp aus. Wie erwähnt, wollen die Grünen über die ebenfalls zur Schließung vorgesehene Kirchschule in Langendreer noch beraten. Geschlossen werden soll in Wattenscheid auch der Teilstandort Roon- straße des derzeitigen Schulverbundes Glückaufschule.

Auf den Weg gebracht wurden auch die neuen Schulverbünde in Wiemelhausen (Brenscheder und Borgholzschule), in Hordel/Hofstede sowie in Hamme beziehungsweise Mitte zwischen der Feldsieperschule und der Carl-Arnold-Kortum-Schule. Diese Entscheidungen wurden alle mit großer Mehrheit oder sogar einstimmig gefällt.

Einwände der UWG

Die in Wattenscheid äußerst umstrittene Neuorganisation des Grundschulverbundes Leithe wurde nur mit knapper Mehrheit beschlossen. Dies bedeutet, dass der derzeitige Hauptstandort Bertramstraße zum Nebenstandort wird und das Gebäude dort zum Ende des Schuljahrs am 31. Juli 2013 geschlossen werden soll. Der Unterricht soll künftig zunächst dreizügig im Gebäude an der Schulstraße fortgeführt werden. Hier hatte die Bezirksvertretung Wattenscheid anders entschieden.

Modifikationen am Vorschlag der Verwaltung, wie sie etwa die CDU in einigen Fällen vorgeschlagen hatte, wurden abgelehnt. Auch Einwände des UWG-Vertreters Herbert Brandhorst, der insbesondere gegen die Entscheidungen in Eppendorf, Günnigfeld und Leithe argumentiert hatte, fanden bei der Mehrheit keinen Anklang. Für die Gewerkschaft GEW hatte Ottile Jünger insbesondere auf die Bedeutung der Inklusionsarbeit an der Von-der-Recke-Schule in Hamme hingewiesen. Sie erinnerte (allerdings vergeblich) daran, dass diese Schule bereits seit 19 Jahren erfolgreichen gemeinsamen Unterricht leiste und daher ein Erhalt wünschenswert wäre.