Bochum..
Wie offen mittlerweile die Nerven beim Thema Grundschulen liegen zeigen die Reaktionen nach dem Bekanntwerden des Verwaltungsvorschlags zum endgültigen Schließen von drei Grundschulen im Stadtgebiet. Besonders heftiger Widerstand kündigt sich bei der Kirchschule in Langendreer aber auch bei der Graf-von-der-Recke Schule in Hamme an.
Dr. Peter Reinirkens (SPD), Vorsitzender des Ausschusses für Bildung- und Wissenschaft, versucht im Vorfeld des jetzt beginnenden Sitzungsmarathons, die Gemüter zu beruhigen: „Es liegt ein langer Diskussions- und Abstimmungsprozess hinter uns. Herausgekommen ist ein – meiner Ansicht nach – tragfähiger Kompromiss.“ Allerdings wollte selbst er sich nicht endgültig festlegen, ob die jetzt genannten Schulen auch die sein werden, die nach der Entscheidung des Rates am 8. November tatsächlich geschlossen werden sollten.
In einer ersten Stellungnahme äußert sich für die CDU, die schulpolitische Sprecherin, Gabriele Ankenbrand zu den jetzt öffentlich gewordenen Verwaltungsvorschlägen: „Die CDU-Ratsfraktion wird die Beratungsergebnisse der Schulkonferenzen, die Meinungsbildung der Bezirke und insbesondere die vorläufigen Anmeldezahlen für 2013/2014 abwarten, bevor wir uns eine abschließende Meinung bilden.“ Sie betont, dass jetzt auch noch die Schulen von den Eltern gewählt werden können, die seitens der Verwaltung zur Schließung vorgesehen sind.
Deutliche Reaktionen aus Langendreer
Aus Hamme ist bekannt, dass dort vor allem auf das seit vielen Jahren entwickelte inklusive Konzept der Von-der-Recke-Schule hingewiesen wurde. Diese Schule geriet erst spät auf die Schließungsliste, nachdem die ursprünglich als Schließungskandidat auserkorene Grundschule Hordel nun eine Zukunft als Verbundstandort erhalten soll.
Deutlich sind die Reaktionen aus Langendreer. Die Kirchschule, immerhin eine der ältesten Schulen in Westfalen überhaupt, wehrt sich ebenfalls nachdrücklich. Christina Seidenstücker aus der Elternschaft erläutert: „Wir haben in der vergangenen Woche eine Liste mit 1200 Unterschriften, die sich für den Erhalt der Schule aussprechen, Herrn Dr. Reinirkens übergeben.“
Noch steht die offizielle Stellungnahme der Schulkonferenz aus, doch in einem der WAZ vorliegenden Entwurf werden das Unverständnis und die Enttäuschung vieler Menschen im Bochumer Osten über die aktuellen Schließungspläne deutlich.