Bochum. Das Gesetz, dass Prostitution wegen Corona verbietet, ist gekippt. Ein Konzept zur Umsetzung fehlt bisher. Das sorgt für Unsicherheit in Bochum.

Bordelle in NRW dürfen wieder öffnen: Mit einem Eilbeschluss hat das Oberverwaltungsgericht Münster das Corona-Prostitutionsgesetz gekippt. Doch wie sind die Auswirkungen in Bochum?


Das sei zum jetzigen Zeitpunkt noch schwierig zu sagen, teilt Heike Köttner von Madonna e. V., der Beratungsstelle für Prostituierte in Bochum, mit. „Alle sind natürlich in heller Aufregung. Wir versuchen jetzt, genau herauszufinden, was die Aufhebung genau bedeutet.“

Konkrete Umsetzung ist unklar: Sexarbeiterinnen sind verunsichert

Köttner hofft, am Donnerstag nähere Informationen vom Land NRW zur konkreten Umsetzung zu bekommen – die gebe es bisher nicht. „Derzeit herrscht natürlich eine große Unsicherheit. Sexarbeiterinnen, die sich an uns wenden, empfehlen wir, sich an das Ordnungsamt zu wenden. Wenn es von dieser ausführenden Behörde die Erlaubnis gibt, kann ja erst einmal nichts passieren“, so die Sozialarbeiterin.


Das Gesundheitsamt der Stadt Bochum müsse nun schnell ein Konzept erarbeiten, um einen coronagerechneten Betrieb zu ermöglichen, heißt es von Dennis Rademacher (FDP). „Die Corona-Aufklärungsarbeit für die Sexarbeiterinnen muss nun nahtlos anlaufen“, sagt der Kandidat für die Freien Demokraten im Bochumer Stadtbezirk Mitte. Zudem schlägt Rademacher eine anonymisierte Kontaktverfolgung vor.

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