Bochum. Im Tierpark werden zurzeit die neuen „Asienwelten“ gebaut. Neue Tiere ziehen ein. Die Kosten betragen eine Million Euro.

Der Tierpark wird um eine Attraktion reicher. In direkter Nachbarschaft zum 2016 eröffneten „Zoologischen Bewegungsspielplatz“ werden jetzt die „Asienwelten“ gebaut. Eine Million Euro wird diese neue Errungenschaft kosten.

Die Bodenplatte ist bereits gegossen, die ersten Mauern stehen auch bereits. Auf einem 354 Quadratmeter großen Areal direkt unter dem Bismarckturm werden dort im Spätherbst verschiedene Tiere Südostasiens einziehen: Schleichkatzen (Binturongs), Stachelschweine, zwei große Beo-Vögel, Schlankloris als Vertreter der Primaten, so genannte Sugar Glider als Vertreter der Beuteltiere und schließlich quirlige und verspielte Zwergotter.

Zwergotter könnten die neuen Lieblinge der Besucher werden

Auf der Baustelle: Zoodirektor Ralf Slabik (2.v.re.), Sparkassenchef Jürgen Hohmann (re.) sowie die Architekten Johannes Klein (li.) und Reiner Kemper
Auf der Baustelle: Zoodirektor Ralf Slabik (2.v.re.), Sparkassenchef Jürgen Hohmann (re.) sowie die Architekten Johannes Klein (li.) und Reiner Kemper © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Die Zwergotter könnten den bisherigen Lieblingstieren im Tierpark, den Erdmännchen, gehörig Konkurrenz machen, sagt Zoodirektor Ralf Slabik voraus. Die Neuzugänge seien „alles Tiere, die wir hier in Bochum noch nie gehalten haben“. Die Besucher würden sowohl tag- als auch nachtaktive Tiere erleben können. „Die einen fühlen sich im Wasser in ihrem Element, die anderen bleiben lieber mit ihren Pfoten auf dem Trockenen und wieder andere sind leidenschaftliche Kletterer, die sich in den hohen Baumwipfeln am wohlsten fühlen.“

In dem Gebäudekomplex soll es komfortable Einblicke in die Tierhäuser und die Gehege und auch einen Unterwassereinblick geben. Neu gebaut wird auch ein so genannter Joglo, ein traditionelles Volkshaus der Javaner mit entsprechendem Design. Es kann für exklusive Veranstaltungen wie zum Beispiel Kindergeburtstage angemietet werden. Auch Platz für Ausstellungen wird in den neuen „Asienwelten“ vorhanden sein.

Andere Tiere mussten weichen

Für den Neubau mussten andere Tiere aus Platzgründen weichen. Die Haltungen der Graupapageien und Kaninchen wurden aufgeben. Sie haben nun ein neues Zuhause außerhalb Bochums.

4000 Tiere in mehr als 300 Arten

Im Tierpark leben rund 4000 Tiere in mehr als 300 Arten. Sie können 365 Tage im Jahr beobachtet werden. Seehunde, Pinguine und Watvögel bereichern die Erlebnisanlage „Nordseewelten“. Das ins Aquarien- und Terrarienhaus integrierte Fossilium, ein Naturkundemuseum, mit rund 400 Fossilien nimmt Besucher mit auf eine Reise in die Urzeit. Außerdem gibt es im Tierpark eine Zooschule.

Die Hälfte der Baukosten wird von der Sparkasse gespendet. Sie überweist 500.000 Euro an den Verein der Tierparkfreunde, neben der Stadt einer der beiden Gesellschafter des Tierparks. Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Jürgen Hohmann sagte am Dienstag: „Wir machen das natürlich gern.“ Der Tierpark sei „ein wichtiges Juwel für Bochum, das soll weiter gefördert werden“. Die Sparkasse hat schon vielfach Spendengelder in Millionenhöhe in den Tierpark gesteckt. Die anderen 500.000 Euro bringt der Tierpark aus Eigenmitteln auf.

Eintrittspreise sollen konstant bleiben

Die Eintrittspreise sollen mit der Eröffnung der „Asienwelten“ nicht erhöht werden. „Im Moment gehen wir davon aus“, sagte Slabik. Zuletzt hatte der Tierpark einen deutlichen Anstieg der Besucherzahlen zu verzeichnen. 2018 kamen 332.000 Besucher in den Zoo – Rekord. In diesem Jahr könnte er geknackt werden. „Wir erwarten eine erneute Besuchersteigerung.“ Jetzt im Sommer unter der Woche kämen 1000 bis 1250 Menschen pro Tag, am Wochenende doppelt so viele.

Am Neubau beteiligt ist das Bochumer Architekturbüro „Kemper - Steiner & Partner“. Es war schon für weitere Projekte im Tierpark verantwortlich.