Bochum. . Der neue „zoologische Bewegungsspielplatz“ im Tierpark ist eröffnet worden. „Ich bin hellauf begeistert“, sagt der Aufsichtsrat des Tierparks.

Die Kinder der „Kita Tausendfüßler“ waren nicht mehr zu halten: Als am Freitagnachmittag das Absperrband um den neuen Spielplatz im Tierpark entfernt wurde, sausten sie voller Elan, Aufregung und Entdeckungseifer auf die Spiel- und Klettergeräte. Nun ist er eröffnet, der neue „Zoologische Bewegungsspielplatz“ an der Klinikstraße.

Das 654.000-Euro-Spielparadies wird die Augen von vielen hunderttausend Kindern und Erwachsenen zum Leuchten bringen. Auf rund 1000 Quadratmetern kann nach allen Regeln der Kunst getobt und erkundet werden. „Alles“, antwortete der fünfjährige Maurice auf die Frage, was ihm an dem Spielplatz besonders gefällt. Und: „Dass er so groß ist.“ Seinem Kita-Kollegen Dustin (5) gefiel besonders „die schnelle Rutsche“. Diese ist drei Meter lang und eine Röhre und gehört zum Herzstück des Spielplatzes, der „Dschungelburg“ – ein Brückenkonstrukt mit Hangel- und Kletterstecken und Aussichtstürmen.

Ein Dinosaurier-Skelett im Sand

Dann gibt es die Sandspielbereiche „orientalischer Markt“ und – für Kinder unter drei Jahren – „Wüstenbaustelle“. Ein Dinosaurier-Skelett, das im Sand vergraben ist, kann von kleinen Hobby-Paläontologen freigelegt werden. Vor der Kulisse eines arabischen Basars kann gehandelt, getauscht und mit Sand gearbeitet werden. Überquert werden diese Sandspielwelten von Holz- und Hängebrücken, die die Besucher zu einer Aussichtsplattform über dem Gehege der Seychellen-Riesenschildkröten führt. Außerdem gibt es ein großes Holzschiff, eine Dschunke, und ein „ozeanisches Erlebnisparadies“ mit Fischerdorf, Pfahlbauten und einer simulierten Wasserlandschaft.

Hier können Kinder kräftig toben.
Hier können Kinder kräftig toben. © Fischer

„Ich bin hellauf begeistert“

Der Spielplatz ist aber nicht nur groß und vielfältig, sondern speziell auf die Zoowelt abgestimmt. „Die Besonderheit“, sagt Kerstin Schulze, Leiterin der Zooschule, „ist die Verbindung von spielerischen Elementen, die die motorische, kognitive und soziale Entwicklung von Kindern fördern, und unseren tierischen Bewohnern. An verschiedenen Spielgeräten können sich die Kinder mit den Fähigkeiten der Tiere messen.“ Sie können zum Beispiel klettern wie ein Affe, kriechen wie eine Schlange, rutschen wie ein Pinguin, balancieren wie ein Nasenbär, springen wie ein Frosch. Zudem sind mehrere Tiergehege in den Spielplatz mit eingebunden.

„Ich bin hellauf begeistert“, sagt Karl Jochem Kretschmer, der dem Aufsichtsrat des Tierparks vorsteht, der jährlich 250.000 Besucher zählt. Und Bürgermeisterin Gabriela Schäfer meinte: „Für die Stadt und unseren wunderbaren Tierpark ist es ein wunderschöner Tag.“ Gaby Schäfer ist auch Vorsitzende des Bochumer Schullandheimvereins, der sein Haus in Winterberg verkauft hat. Der Erlös (239.000 Euro) floss in den Spielplatzbau. Den Löwenanteil der Kosten steuerte die Sparkasse mit 411.000 Euro bei. Der Bochumer Kochclub „L’arte in Tavola“ spendete 4000 Euro.

Der Spielplatz wurde zwei Jahre lang geplant und zwei Monate lang gebaut. Daran beteiligt war auch die Bochumer Agentur „Proelan“, die die Planung und Umsetzung von Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen unterstützt.

Der Spielplatz ist aus Rücksicht auf die Kea-Familie (Bergpapageien), die Nachwuchs bekommen hat und deshalb noch nicht umziehen kann, noch nicht ganz fertgestellt. In einigen Wochen werden aber weitere Spielgeräte aufgestellt, darunter eine Erlebnishöhle.