Für mehr als 2000 Mitarbeiter ist Schluss mit Opel
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Bochum. Mehr als 2000 Opelaner haben sich am Dienstag von ihrem Werk verabschiedet. Zur Erinnerung erhielten sie einen Glaswürfel mit Lasergravur.
Am Dienstag war Schluss mit Opel für mehr als 2000 Mitarbeiter des noch verbliebenen Werks I in Laer. Die meisten von ihnen werden erst Anfang Januar mit dem Wechsel in die Transfergesellschaft wieder ein Werkstor durchschreiten – dann allerdings in Langendreer. Dort, im Verwaltungsgebäude des Warenverteilzentrums (Werk III), wird die Qualifizierungsgesellschaft angesiedelt sein. Relativ schnell werde, so Opel-Sprecher Alexander Bazio, zu Beginn der maximal zweijährigen Zeit in der Gesellschaft eine große Info-Veranstaltung organisiert. Dass die Mehrzahl der Beschäftigten nach der Produktion des letzten Zafira am vergangenen Freitag bis Ende des Jahres freigestellt sind, sei mit dem Betriebsrat vereinbart worden.
Neben den vielen persönlichen Erinnerungen nehmen alle auch etwas „Handfestes“ mit. Das Unternehmen schenkte jedem Mitarbeiter einen Glaswürfel mit Lasergravur und einer Abbildung der Bochumer Opel-Hauptverwaltung. Die eingefangene Sequenz ist der Schluss einer Lasershow, die die 700 Opel-Jubilare am vergangenen Samstag bei der betriebsinternen Feier gesehen haben.
Noch nicht ihren Spind leer geräumt und ihre Betriebskleidung abgegeben haben einige Hundert Beschäftigte, die in der Produktion (Qualitätskontrolle), in der Logistik oder in der Verwaltung tätig sind.
Das Bild des Opel-Werks I wird sich vermutlich recht schnell verändern. „Das gesamte Werk wird zu einer Baustelle“, so Bazio. Auf dem südwestlichen Areal am Opelring werden schon bald die vorbereitenden Maßnahmen für den Gebäudeabriss durch die „Bochum Perspektive 2022“ erfolgen. Und auf der Ost-Seite werden an der Wittener Straße die Bagger rollen und Kräne aufgestellt.
Letzte Schicht bei Opel
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Opel demontiert und entsorgt die hinter dem Tor 4 gelegene Lackiererei, vor der Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel am Montag stellvertretend für die Bochumer Belegschaft sozusagen die Abschiedsworte gesprochen hat. Während das Unternehmen alle anderen Gebäude stehen lässt, wird es vermutlich diese Halle komplett dem Erdboden gleichmachen, da sie untrennbar mit der Lackier-Anlage verbunden ist. Diese wiederum, so der Opel-Sprecher, darf wegen Umweltauflagen nicht weiter genutzt oder verkauft werden.
Schaltgetriebe-Anlage verkauft
Von Fremdfirmen abgebaut und in anderen Opel-Werken in Europa weiter genutzt oder aber verkauft werden dagegen die anderen Produktionsanlagen. Aus Werk II etwa hat der Industriemaschinen-Vermittler Maynards bereits eine Fünf-Gang-Schaltgetriebe-Fertigung, bestehend aus mehr als 500 CNC- und konventionellen Maschinen, an einen Abnehmer gebracht. In Langendreer wurden bis September 2013 mehr als 20 Millionen Getriebe unter anderem für die Modelle Corsa, Vectra und Meriva produziert; in der Spitze etwa 2500 Stück pro Tag.
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