Bochum. Über seine Liebe zu den legendären Filmstudios in Babelsberg hat Sebastian Stielke ein Buch geschrieben. Bei Amazon findet es reißenden Absatz.

Wann immer der Bochumer Schauspieler Sebastian Stielke der alten Heimat einen Besuch abstattet, dann freut er sich: „Mit der Stadt verbinde ich viele schöne Erinnerungen. Ich bin gerne hier“, erzählt er. Seinen eigenen Lebensmittelpunkt hat Stielke indes schon lange in Potsdam.

Gewissermaßen vor seiner Haustür befinden sich die legendären Filmstudios Babelsberg, die in der Kinowelt einen Ruf wie Donnerhall besitzen. Fritz Lang drehte hier „Metropolis“, Quentin Tarantino seine „Inglourious Basterds“ – und auch Sebastian Stielke ist schon lange der Magie dieses besonderen Ortes erlegen.

Von Bochum nach Babelsberg: Ein Schauspieler erzählt

Über seine Liebe zu den Babelsberger Studios hat er jetzt ein Buch geschrieben, das so informativ wie unterhaltsam geworden ist – und unter Filmfans offenkundig auf großes Interesse stößt. Bei Amazon ist es gerade vergriffen, im Buchhandel aber weiter zu bekommen.

In „100 Facts about Babelsberg“ zeichnet Stielke die Geschichte der riesigen Traumfabrik im größten Stadtteil Potsdams nach und klärt viele verblüffende Fakten über Drehorte, Filme und Stars. Von Alfred Hitchcock bis Steven Spielberg, von Marlene Dietrich bis Kate Winslet: Alle waren sie in Babelsberg. „Gerade werden hier Matrix 4 und die neuen Folgen von Babylon Berlin gedreht“, erzählt er. „Das ist absolut irre.“

Prägende Jahre am Schauspielhaus Bochum

Sebastian Stielke (40) stammt aus Bochum-Sundern. Ein erster Schülerjob führte ihn zum „Schleusendienst“ in die Sternwarte. In der Theater-AG der Graf-Engelbert-Schule entdeckte er sein Talent für die Bühne, später war er während der wildbewegten Jahre von Leander Haußmann am Schauspielhaus mittendrin im kreativen Chaos. „Ich bin meist nur als Statist über die Bühne gerannt“, sagt er. „Aber hinter den Kulissen all den großen Künstlern wie Wolfram Koch und Sabine Orléans zu begegnen, das hat mich total beeindruckt.“

Die Kunst des Schauspiels studierte er zunächst am Konservatorium in Wien, später an der staatlichen Hochschule „Konrad Wolf“ in Babelsberg: „Hier wird neben dem Theaterspiel auch viel Filmwissen und Kamera-Acting vermittelt“, sagt er. „Das hat mich besonders interessiert.“

Unterwegs im Theater, im Kino und Fernsehen

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So fährt Stielke schon lange zweigleisig und spielt neben dem Theater auch viel in Filmen und Serien. Nach einem Engagement in Wilhelmshaven sieht man ihn derzeit oft am Theater in Hof, wo er zuletzt in „Othello“ auf der Bühne stand. Daneben spielt er regelmäßig im Kino und im Fernsehen: Auftritte in Hollywood-Produktionen wie „Homeland“ und „Berlin Station“ stehen ebenso in seiner Vita wie gängige Serienkost à la wie „SOKO Potsdam“ und „Kommissarin Heller“. Auch in der beliebten Krimiserie „Heldt“, die in Bochum spielt, war er schon zu sehen.

Liebe zu den Babelsberger Filmstudios

Seiner Liebe zu den Babelsberger Studios hat er jetzt in seinem ersten Buch freien Lauf gelassen: „Für die Recherche habe ich viele Archive durchforstet. Das hat echten Spaß gemacht.“ Seinen Lesern will er einen umfangreichen Blick hinter die Kulissen bieten: „Die Leute sollen merken, was für ein Juwel wir hier haben.“ Denn nicht nur eingefleischte Filmfans wissen: In Babelsberg steht eines der ältesten und bedeutendsten Filmstudios der Welt, das jede Reise wert ist.

Sebastian Stielke: 100 Facts about Babelsberg. Be-bra Verlag, 240 Seiten, 16 Euro.

Info: Krimiserie "Heldt" mit Sebastian Stielke in der ZDF-Mediathek

Wer Sebastian Stielke vor der Kamers erleben möchte: Die Folge „Bochum innovativ“ der ZDF-Krimiserie „Heldt“ ist noch bis Anfang August in der ZDF-Mediathek zu sehen.

Derzeit ist er Mitglied der Jury des Deutschen Schauspielpreises, der im September in Berlin vergeben wird. Seinem Lieblingsverein, dem VfL Bochum, drückt er fürs entscheidende Spiel am Sonntag ganz fest die Daumen.