Bochum. Bochumer können seit Montagmorgen wieder in Fitnessstudios trainieren. So setzt das FitX am Hauptbahnhof die neuen Auflagen um.

Sie schwitzen wieder: Seit Montagmorgen dürfen die Bochumer Fitnessstudios wieder öffnen, allerdings unter besonderen Hygiene- und Abstandsauflagen. Im FitX Fitnessstudio hinter dem Hauptbahnhof bildete sich um acht Uhr schon eine Schlange von Kunden, die nach zwei Monaten ihr Training fortsetzen wollen.

Beim Training im FitX Fitnessstudio Bochum-Innenstadt desinfiziert Linus die Hanteln vor und nach dem Training.
Beim Training im FitX Fitnessstudio Bochum-Innenstadt desinfiziert Linus die Hanteln vor und nach dem Training. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler


Studioleiter Dwight Toppin musste für die Wiedereröffnung kurzfristig zahlreiche neue Vorgaben umsetzen. „Das war Stress, aber jetzt kann ich wieder atmen“, sagt Toppin. Erst am Samstagnachmittag trafen die neuen Standards zur Infektionsbekämpfung vom Land ein. „Die Studiogäste sollen hier schon umgezogen ankommen“, erklärt Toppin, „Viele Geräte sind gesperrt, weil sie nicht weit genug auseinanderstehen.“ Zudem bleiben die Duschen, Umkleiden, Getränkespender, Loungebereich und vorerst noch der Kursraum geschlossen.

Gäste im FitX Bochum sollen Fitnessgeräte vor und in nach dem Training desinfizieren

„Ab morgen bieten wir dann einen reduzierten Kursplan an“, erklärt Toppin, der seit 2016 das Studio hinter dem Bochumer Hauptbahnhof leitet. „Es finden nur Kurse statt, bei denen Bewegungen an einer Stelle ausgeführt werden können. Einzeltraining gibt es nicht“, erklärt Toppin. Auch das schwer zu desinfizierende Fitnesszubehör in der Turnecke, Matten, Medizinbälle, Taue und Seile könnten derzeit nicht genutzt werden.

Mitarbeiter sollen stündlich alle Geräte und Griffe reinigen, doch auch die Gäste sind aufgefordert vor und nach dem Training die Geräte zu desinfizieren. Einige der Hobby-Sportler gehen gründlich mit Desinfektionstüchern über die Griffe und Sitzflächen der Fitnessgeräte. Auch FitX-Kunde Linus nimmt die Hygieneregeln ernst und desinfiziert seine Hanteln vor und nach dem Training.

Ein Hinweis auf Distanz-Regeln hängt an vielen Trainingsgeräten im Fitnessstudio FitX hinter dem Hauptbahnhof Bochum.
Ein Hinweis auf Distanz-Regeln hängt an vielen Trainingsgeräten im Fitnessstudio FitX hinter dem Hauptbahnhof Bochum. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Bochumer Fitnessstudio FitX begrenzt Besucherzahlen

Trotz der Einschränkungen hätten am ersten Tag nach dem Corona-Lockdown viele Kunden den Weg zurück in das Fitnessstudio gefunden. „Heute um acht Uhr stand da eine Schlange über den ganzen Innenhof, mindestens 30 Leute“, sagt Toppin.

Damit auf sieben Quadratmetern Trainingsfläche nicht mehr als ein Kunde trainiert, hat das FitX Fitnessstudio eine maximale Besucherzahl festgesetzt. Wie hoch diese Auslastungszahl am Bochumer Standort an der Wittener Straße ist, will FitX-Bereichsleiterin Anna Happe auf Anfrage nicht preisgeben.

„Unser System ist komplett auf die neuen Vorgaben hin re-started und neu programmiert worden, sodass wir genau wissen, wie viele im Studio sind“, sagt Happe, „Wenn Mitglieder bewusst Auflagen nicht beachten, dann verweisen wir sie des Studios.“ Partnerübungen und das direkte Abwechseln von Fitnessgeräten sei nicht erlaubt.

Dwight Toppin leitet seit 2016 das FitX Fitnessstudio am Hauptbahnhof Bochum. Zusammen mit FitX-Bereichsleiterin Anna Happe hat er versucht,die Vorgaben für die Wiedereröffnung nach dem Corona-Lockdown umzusetzen.
Dwight Toppin leitet seit 2016 das FitX Fitnessstudio am Hauptbahnhof Bochum. Zusammen mit FitX-Bereichsleiterin Anna Happe hat er versucht,die Vorgaben für die Wiedereröffnung nach dem Corona-Lockdown umzusetzen. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

FitX-Kunde: „Ich war geschockt, wie schlecht die Luft da drinnen war“

Für den FitX-Kunden Alexander Brauer lief das erste Fitnesstraining nach der Corona-bedingten Schließung der Fitnessstudios eher beunruhigend ab. „Ich war geschockt, wie schlecht die Luft da drinnen war“, sagt Brauer. Er verstehe nicht, warum in dem Studio am Bochumer Hauptbahnhof nicht die Fenster geöffnet würden. „Für meinen Eindruck war es echt zu voll. Wir wissen ja alle, dass die Infektion primär über die Atemwege geht“, sagt der Fitnessstudiobesucher.

Bereichsleitung Anna Happe erwidert, die Lüftungsanlage funktioniere einwandfrei und das Lüften durch offene Fenster sei daher nicht notwendig.

Im Ausdauer-Bereich des Bochumer FitX-Studios sind nach wie vor Spinningfahrräder im Gebrauch. Laut der „Hygiene- und Infektionsschutzstandards“ zur Coronaschutzverordnung NRW ist in Fitnessstudios allerdings „jedes hochintensive Ausdauertraining (Indoor-Cycling)“ aufgrund der Aerosolbelastung unzulässig. FitX-Bereichsleiterin Happe erklärt: „Man darf auf dem Spinningfahrrad nach wie vor normales Ausdauertraining machen, man muss sich nur ein bisschen zurückhalten und keine High-Intensity-Training machen“. Darauf würden die Mitarbeiter auch achten.

Weitere Entwicklungen finden Sie im Corona-Newsblog Bochum.

Eine Echtzeitkarte zu Corona-Infektionen in NRW gibt es hier.