Bochum-Innenstadt. Das Rennen um die Entwicklung einer attraktiven Fläche neben dem Bermudadreieck in Bochum läuft noch. Es rollen aber schon die Abbruchbagger.
Es ist eine der spannendesten Entwicklungsflächen im Zentrum von Bochum. Und noch immer ist nicht klar, was auf den 5200 Quadratmetern zwischen Kreuzstraße und Neustraße in direkter Nachbarschaft zum Bermudadreieck genau geschehen wird. Eines ist aber mittlerweile sicher: Die Bauruinen werden abgerissen.
Abbruchfirma aus Lünen am Werk
Genau genommen hat der Abriss schon begonnen. Seit einigen Tagen ist eine Kolonne der Prümer GmbH aus Lünen damit beschäftigt, die vorhandenen Gebäude zurückzubauen. Der Abbruch-Spezialist ist nicht zum ersten Mal in Bochum tätig. So hat er vor einigen Jahren z.B. Häuser an der Wasserstraße sowie an der Krachtstraße abgerissen.
Nachdem sich die Vorbereitungsarbeiten hingezogen haben, sind die Experten nun mit schwerem Gerät angerückt. „Die Arbeiten sollen nach Auskunft der Firma vier bis sechs Wochen dauern“, heißt es bei Stadt. Der Keller werde mit abgerissen. Teile des Kellers seien aber auch mit Beton verfüllt worden, „um den Untergrund zu stabilisieren“.
Nähe zum Hauptbahnhof und zum Bermudadreieck
Damit haben sich die Überlegungen einige potenzieller Investoren auch zerschlagen, bei der Entwicklung des Geländes zumindest einen Teil der Bestandsgebäude zu nutzen. Im Zusammenhang mit der Fläche und ihrem Potenzial war die Rede von einem „Juwel“. Bebaut werden sollte es ursprünglich vor allem, um heimischen Start-up-Unternehmen die Möglichkeit zu geben, sich im Zentrum der Stadt zu entwickeln. Das Gelände, so heißt es, sei wegen der Nähe zum Hauptbahnhof und zum Bermudadreieck optimal; nicht zuletzt auch um künftige Mitarbeiter gewinnen zu können.
Das Areal besteht aus zwei unterschiedlichen Abschnitten. Von der Kreuzstraße aus ist das einstige Firmengelände der „Fa. Gustav Schwager Nachf.“ erschlossen. Dazu gehören nicht nur oberirdische Gebäude, sondern auch ausgedehnter Lagerkeller, den einer der Grundstücksinteressenten etwa als Tiefgarage in seine Planungen einfließen lassen wollte. An der Neustraße ist ein unbebautes Gelände, auf dem die Stadt bis vor zwei Jahren einen Spielplatz unterhalten hat. Für den Erhalt einiger dort noch stehender Bäume setzt sich sich seit geraumer Zeit das Bochumer Klimaschutzbündnis vehement ein. Und: Es fordert ein „Bestgebotsverfahren mit ambitionierten Klimaschutz- und Klimaanpassungszielen“.
Fünf Interessenten für Kauf von Teilflächen
Nachdem die Entwicklung des Geländes stockte, weil der auserkorene Investor die mit der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bochum vereinbarte Vermarktungsquote offenbar nicht erreicht hat, sind neue Akteure im Spiel. Fünf potenzielle Investoren haben schriftlich ihr Interesse bekundet, jeweils einen Teil des Areals für eine individuelle Bebauung zu erwerben. „Sollte dieses Vorhaben nicht bis zum Jahresende 2021 umsetzbar sein, erfolgt die Vermarktung des Gesamtgrundstücks im Rahmen eines Bestgebotsverfahrens“, so die Stadtverwaltung.