Bochum. Nah am Bermudadreieck in Bochum wartet ein begehrtes Grundstück auf seine Entwicklung. Nun liegt ein weiterer Vorschlag auf dem Tisch.
Das Grundstück ist umzäunt, ein Abrissunternehmen bereitet den Abbruch der massiven Altbauruine vor. Aber was auf der 5200 Quadratmeter großen Fläche zwischen Kreuz- und Neustraße am Rande des Bermudadreiecks in Bochum passieren soll, steht offenbar immer noch in den Sternen.
Während Investor Markus-Bau an Plänen für eine Neubebauung mit vier Büro- und Wohngebäuden arbeitet und ein anderer Interessent mit dem Abbruch der Altgebäude hadert, weil er dort einen Umbau unter dem Titel "Kreuzhöfe" vorschlägt, liegt nun eine dritte Variante für die Entwicklung der begehrten Flächen auf dem Tisch. Sie steht unter der Überschrift "Kinder machen Zukunft" und enthält als ein zentrales Element den Erhalt und Ausbau des großzügigen Kinderspielplatzes an der Neustraße.
Sporthalle mit Spielplatz auf dem Dach
"Es soll ein Ort der Begegnung und der Leichtigkeit sein", sagt Ideengeber Benjamin Zaczek. Ihm schwebt ein Kinderspielplatz auf dem Dach einer Sporthalle vor, ein Kindergarten und ein Waisenhaus mit Kinderklappe. "Die Halle und der darauf erbaute Kinderspielplatz sollen bewusst in der Mitte des Areals auf dem bestehenden Bunker stehen, um Freude durch spielende Kinder und deren Stimmen auszustrahlen", so Zaczek. Der nicht unwichtige Nebenaspekt: Die erheblichen Kosten für den Abriss des Bunkers entfallen.
Verstehen möchte Zaczek seine Pläne als "offenen Diskussionsbeitrag" (O-Ton), wie er sagt. "Das Konzept ist eine offene Interessenbekundung an Stadt, Stadtplanung und
Wirtschaftsentwicklung und gleichzeitig ein Gedankenanstoß." Ausgearbeitet hat er es allerdings auch nicht ganz uneigennützig.
Platz für Firmen aus der Kreativbranche
Denn mit seinem IT-Startup-Unternehmen Salesviewer ist er auf der Suche nach einem Grundstück für einen neuen Firmenstandort. Das Areal in direkter Nachbarschaft zum Bermudadreieck ist dafür ideal geeignet. Es liegt verkehrsgünstig und spricht das Freizeitverhalten junger, gut ausgebildeter Fachkräfte an. Und: Es soll, so hat es die Bochumer Politik entschieden, an mehrere Firmen aus der Kreativwirtschaft gehen, aus deren Mitte sich ein Anker-Investor um die Realisierung kümmert. So weit der Stand Ende 2019.
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Die Umsetzung der Pläne lassen bislang auf sich warten. Noch hat Markus-Bau dem Vernehmen nach nicht den geforderten Anteil von 60 Prozent vermarkt.
Bürotürme an der Neustraße
Das nun vorgeschlagene Alternativkonzept sieht zwei Haupteingänge vor: Mit "Kinder" soll der eine an der Kreuzstraße überschrieben sein, mit "Zukunft" der andere auf der Neustraße. Dort sollen -- im 45-Grad-Winkel zur Straße -- zwei Bürotürme entstehen: das Salesviewer-Gebäude und ein Technologiegebäude, in dem Kinder sich mit Technologie und Berufsperspektiven auseinandersetzen können. Dazu möchte der Ideengeber sogar eine eigene Einrichtung gründen. Von einer "Vision" spricht Benjamin Zaczek.
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