Bochum. 31,6 Millionen Fahrgäste weniger haben 2020 Busse und Bahnen der Bogestra genutzt. Die Städte – vor allem Bochum – kommt das teuer zu stehen.
Im ersten Pandemie-Jahr 2020 haben 31,6 Millionen weniger Fahrgäste die Busse und Bahnen der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (Bogestra) genutzt. Trotz Hilfszahlungen in Millionenhöhe führt dies zu einem Jahresdefizit, das weit über der geplanten Summe liegt.
Auf 77,2 Millionen Euro summiert sich der Verlust im vergangenen Jahr. Das sind noch einmal 11,1 Millionen Euro mehr als die ohnehin kalkulierten 67,1 Millionen Euro. Und hätten nicht Bund und Land aus dem ÖPNV-Rettungsschirm 18,26 Millionen Euro nach Bochum überwiesen, wäre das Defizit noch deutlich höher ausgefallen.
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Bogestra gehört zu fast einem Drittel der Stadt Bochum
Von den 11,1 Millionen Euro, die nun fehlen, trägt die Stadt Bochum einen Anteil von 6,3 Millionen Euro. 4,7 Millionen Euro bezahlen die anderen Städte, in denen die Bogestra den ÖPNV erledigt.
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Die Stadt Bochum ist mit 50,25 Prozent über die Holding für Versorgung und Verkehr (HVV) und mit 22,46 Prozent über die Bochum-Gelsenkirchener Bahngesellschaft (Bogeba) an der Bogestra beteiligt. Ihr gehören damit 72,71 Prozent des Verkehrsunternehmens. Sie kommt daher für den größten Teil der Defizite auf, die in der Regel vor allem aus strukturellen Gründen bei Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs auftreten.
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Defizit in diesem Jahr von 67,3 Millionen Euro geplant
2020 haben nach Angaben des Verkehrsunternehmens 111,7 Millionen Fahrgäste die Busse und Bahnen genutzt. 2019 hatte es 143,4 Millionen Fahrgäste befördert und nach der Fahrplanänderung Ende 2019 eigentlich mit mehr Fahrgästen im Folgejahr gerechnet.
Für das laufenden Jahr rechnet die Bogestra mit einem Minus von 67,3 Millionen Euro. Sie setzt dabei darauf, dass die Corona-bedingten Einnahmeausfälle erneut durch ein ÖPNV-Hilfspaket ganz oder in Teilen ausgeglichen werden.