Bochum. Ein russischer Gesangsstar sollte in Bochum auftreten. Das Konzert ist abgesagt. Das Z soll von Kennzeichen verschwinden. Fiege hat reagiert.
In seiner Heimat füllt er die großen Konzerthallen. In Bochum wird der Ruhrcongress am 6. Mai leer bleiben: Das Gastspiel von Stas Mikhailov ist abgesagt. Eine Entscheidung, die die Hallengesellschaft BOVG ausdrücklich begrüßt.
„Der Publikumsliebling, das Idol von Millionen, einer der charismatischsten Künstler unserer Bühne. Jede Frau verfällt seinem Charme“: Einer Lobpreisung gleicht die Ankündigung der Nürnberger Konzertagentur „Starsarena“ für die Tournee von Stas Mikhailov. Im Frühjahr sollte der russische Interpret seine Fans in Deutschland besuchen. Daraus wird nichts.
„Aufgrund der schwierigen geopolitischen Lage“ werde die Konzertreise auf das nächste Jahr verschoben, bestätigte die Agentur am Mittwoch auf WAZ-Anfrage.
Nachholtermin für Mai 2023 angekündigt
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„Die Entscheidung kam vonseiten des Veranstalters“, erklärt BOVG-Geschäftsführer Andreas Kuchajda. Sonst hätte womöglich die Hallengesellschaft eine Absage erwirkt. „Es ist mit Blick auf die Kriegsgräuel in der Ukraine grundsätzlich nicht die Zeit für ein russisches Konzert in Deutschland“, betont der BOVG-Chef.
Die Agentur „Starsarena“, die sich auf Konzerte osteuropäischer Künstler „für russischsprachige Menschen in Deutschland“ spezialisiert hat, wollte sich zur Tour-Absage von Stas Mikhailow gegenüber der WAZ nicht näher äußern. Als Nachholtermin für den Ruhrcongress wird der 22. Mai 2023 genannt.
Stadtgestalter: Z soll von Autokennzeichen verschwinden
Derweil fordern die „Stadtgestalter“ das Straßenverkehrsamt auf, vorübergehend die Ausgabe von Kfz-Kennzeichen mit der Kombination BO-Z zu sperren. „Der Buchstabe Z prangt auf Panzern und Waffen der russischen Armee. In Russland, aber auch darüber hinaus, wird dieses Symbol zur Unterstützung des illegalen Angriffskrieges auf die Ukraine vielfach genutzt“, erklären die Ratsmitglieder Volker Steude und Carsten Bachert.
„Auf dieser Basis kann die Stadt sagen: Wir geben in unserer Zulassungsstelle keinen Buchstaben heraus, der aktuell prominent für einen abstoßenden Angriffskrieg steht“, so die „Stadtgestalter“. Im Kreis Herford wird das Z-Verbot bereits praktiziert.
Fiege-Brauerei erneuert Etikett für Zwickel-Bier
Bereits gehandelt hat die Fiege-Brauerei. Deren 2018 eingeführtes Zwickel-Bier trägt bislang ein Etikett, auf dem ein rotes Z zu sehen ist. „Um den Missbrauch unseres Bieres für unerwünschte Zwecke zu verhindern, haben wir uns entschieden, das Etikett nachhaltig umzugestalten“, teilt Fiege mit. Weil das einige Zeit in Anspruch nehme, werden die Flaschen vorerst ohne Bauchetikett ausgeliefert. In den Kästen sollen Hinweiskarten zu finden sein.