Bochum. Die „Bodegas Rioja“ ist eine Institution. Damit ist es vorbei. Die Weinhandlung hat nach 39 Jahren ihren letzten Verkaufstag in Bochum.

Ein letztes „Zum Wohl!" – dann ist Schluss: Die „Bodegas Rioja“ öffnet am Samstag (10.) zum letzten Mal ihre Pforten in Querenburg. Ein denkwürdiger Tag für Inhaber Andreas Krämer, der aber zuversichtlich ist, schon bald an einem neuen Standort weiterzumachen.

In dieses Gehöft an der Bochumer Straße in Witten soll die „Bodegas Rioja“ wechseln.
In dieses Gehöft an der Bochumer Straße in Witten soll die „Bodegas Rioja“ wechseln. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Der Weinhandel auf einem historischen Bauerngut an der Lennershofstraße ist eine Bochumer Institution. Vor 40 Jahren hatte sich Krämer – damals Denkmalschützer in Diensten der Stadt – in das Gehöft aus dem Jahr 1892 verliebt. 1982 verwirklichte er hier seinen Traum und eröffnete die „Bodegas Rioja“, die als Importeur und Anbieter spanischer Weine, aber auch hochwertiger Tropfen aus Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich und Portugal als Top-Adresse für private und gewerbliche Kunden gilt.

Weinhandel in Bochum: Im Gehöft entstehen Apartments

Sie müssen sich umorientieren. Nach 39 Jahren geht die Zeit von Andreas Krämer in Bochum zur Neige. Das denkmalgeschützte Hof, auf dem Krämer einst auch Lesungen und Konzerte veranstaltete, wurde an eine Hamburger Beteiligungsgesellschaft verkauft, berichtet der 72-Jährige. In unmittelbarer Nähe zur Hochschule und unweit der Ruhr-Uni sollen in alter Hülle neue Apartments entstehen.

Die Bodegas muss weichen, soll aber fortbestehen. Krämer ist zuversichtlich, wiederum ein altes Bauernhaus zu beziehen – in Witten, unweit der Stadtgrenze an der Bochumer Straße 40. Dort könnte sich die Bodega mit 600 Quadratmetern Verkaufs- und Lagerfläche (derzeit 500) sogar noch vergrößern. „Reiner Zufall: Das Gebäude stammt vom selben Architekten wie in Querenburg, wurde aber bereits 1885 gebaut“, schildert der Weinhändler.

Kalksandsteinplatten sollen ausgebaut werden

Der Wechsel ist noch in diesem Monat geplant. Sollte alles klappen, würde Krämer nicht nur seine sieben Mitarbeiter und seine opulenten Wein-Vorräte (pro Jahr werden 300.000 Flaschen verkauft) nach Witten mitnehmen, sondern auch ein Stück seines Lebenswerkes: „Wir dürfen die uralten Kalksandsteinplatten ausbauen und am neuen Standort neu verlegen.“

Alle Infos auf www.bodegas-rioja.de

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