Bochum. Nach fast 40 Jahren muss eine der bekanntesten Bochumer Weinhandlungen ihr Ladenlokal räumen. Die Chancen für einen Neustart stehen gut.

Nach 39 Jahren muss die „Bodegas Rioja“ ihren Standort in Querenburg aufgeben. „Aber es geht weiter“, versichert Andreas Krämer – allerdings nicht mehr in Bochum.

1982 hatte Krämer sein Hobby zum Beruf gemacht. Als Mitarbeiter der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Bochum hatte es ihm ein Bauernhof an der Lennershofstraße angetan, errichtet Ende des 19. Jahrhunderts. Der ideale Ort für eine kleine, aber feine Weinhandlung, mit der sich der vom Mittelrhein stammende Weinliebhaberselbstständig machte.

Weinhandlung in Bochum: Neue Planungen für altes Gehöft

Aus den anfangs 55 Quadratmetern ist ein Ladenlokal mit mehr 300 Quadratmetern Verkaufs- und 200 Quadratmetern Lagerfläche erwachsen. Mit seiner „Bodegas Rioja“ gilt Andreas Krämer als einer der kenntnisreichsten Lieferanten und Importeure der Region: vor allem - wie der Name seines Geschäftes besagt – für spanische Weine, aber auch für hochwertige Tropfen aus Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich und Portugal. Eine Expertise, auf die die privaten Kunden ebenso vertrauen wie weite Teile der Bochumer Gastronomie.

Die „Bodegas Rioja
Die „Bodegas Rioja" versorgt an historischer Stätte nicht nur private Kunden, sondern beliefert auch die Gastronomie. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Sie alle müssen sich bald umorientieren. Denn die „Bodegas Rioja“ mit ihren sieben Mitarbeitern steht vor einem Wechsel. „Das denkmalgeschützte Gehöft wurde an eine Hamburger Beteiligungsgesellschaft verkauft, die hier, in unmittelbarer Nähe zur Hochschule und unweit der Ruhr-Uni, Studentenwohnungen einrichten will“, berichtet Andreas Krämer.

Verkauf läuft bis Ostern weiter

Zunächst hieß es, der Weinhändler müsse bis Ende Februar die Ladenflächen räumen. Nunmehr wurde Aufschub bis Ostern gewährt. „Bis dahin läuft das Geschäft normal weiter“, betont Krämer, den das Aus in Querenburg zur Unzeit trifft. In der Corona-Krise seien die Umsätze in der Gastronomie um 35 Prozent eingebrochen. Verluste, die durch einen höheren privaten Konsum nicht ausgeglichen werden können.

Frühzeitig hatte sich der 71-Jährige nach einem neuen Standort umgesehen. Rechtzeitig ist er fündig geworden. „Es ist noch nicht alles in trockenen Tüchern“, sagt Krämer. Daher könne er derzeit nur so viel verraten: Die „Bodegas Rioja“ mit ihren sieben Mitarbeitern werde höchstwahrscheinlich nach Witten umziehen, „direkt an der Bochumer Stadtgrenze, erneut in ein altes Gehöft“. Wann es zur Wiedereröffnung kommt, sei noch nicht absehbar.

Mehr Nachrichten aus der Bochumer Gastronomie lesen Sie hier!