Mülheim. Die Mülheimer Firma Ledos, Spezialist für Wasseraufbereitung, gilt als führender Anbieter in ihrem Bereich. Ein Blick hinter die Kulissen.
Kai Letmathe ist Diplom-Kaufmann. Nach dem Studium nahm er eine Tätigkeit bei der weltweit tätigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PWC) auf und war auf dem besten Weg als Wirtschaftsprüfer Karriere zu machen. Dann stellte er fest, dass ihm der Beruf keine Freude mehr bereitete. Über die Familie hatte er bereits Berührungspunkte und Kontakte mit der Wassertechnik und beschloss, es auf diesem Gebiet zu versuchen. „Ich bin einfach ins kalte Wasser gesprungen“, erinnert er sich an die für ihn aufregende Zeit. So startete er die Geschichte seines Unternehmens auf 20 Quadratmetern im Haus der Wirtschaft.
Letmathe arbeitete sich intensiv in die Materie ein. Langsam wuchs das Unternehmen. Aus zwei Mitarbeitenden wurden drei, aus dreien wurden fünf und irgendwann waren es zehn. Immer wieder folgte ein Umzug in den nächstgrößeren Firmensitz. Heute sitzt das Unternehmen in einem eindrucksvollen Gebäudekomplex an der Heißener Geitlingstraße. Großzügige Büros für die mittlerweile 23 Mitarbeitenden, zwei große Werkshallen und Parkplätze – unter anderem für die 15 Service-Fahrzeuge, die nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Schweiz unterwegs sind.
Zu den Kunden des Mülheimer Unternehmens zählen Schwimmbäder und Brauereien
Was aber macht Ledos denn nun überhaupt – und ganz offensichtlich besser als so mancher Konkurrent? „Unser Slogan ist ‚Wir bringen Ordnung ins Wasser‘“, erklärt Kai Letmathe. „Unsere Kunden sind Schwimmbäder, Wasserwerke, Industrie-Unternehmen und auch Brauereien.“ Ledos versorgt seine Kunden mit Technik rund um Umwälzung und Filterung des Wassers. Hinzu kommen Anlagen zur Chlorierung des Wassers oder der Überprüfung des pH-Wertes. „Der Oberbegriff dessen, was wir machen, ist Mess-, Regel- und Dosiertechnik“, erläutert der Chef.
Wenn ein Kunde Probleme rund um das Thema Wasser hat, kann Ledos Hilfe anbieten. „Wir können liefern, montieren und Wartungen durchführen, wir helfen bei Störungen und selbstverständlich können wir auch individuell alles planen und bauen, was ein Kunde haben möchte“, erklärt Letmathe, was seine Mitarbeitenden machen.
Er selbst macht nämlich keinen Hehl daraus, dass seine Stärken nicht im handwerklichen Bereich liegen. „Ich bin kein Handwerker. Dafür haben wir gute Leute.“ Er erledigt einen Großteil der Verwaltungsarbeit, die in seinem Unternehmen anfällt – inklusive der Auftragsabwicklung, dem Rechnungswesen und der Mitarbeiterendverwaltung.“ So seien denn auch Zwölf-Stunden-Tage keine Seltenheit. Selten hingegen werde es auch mal länger. Ungeachtet dessen ist ihm anzusehen, dass ihm diese Arbeit viel Freude bereitet.
Wohlbefinden der Mitarbeitenden ist Erfolgsgeheimnis von Mülheimer Firma Ledos
Dabei spielt bei Ledos sicherlich auch der Umgang mit den Mitarbeitenden eine nicht unerhebliche Rolle. Das förmliche „Sie“ gibt es hier so gut wie gar nicht mehr und irgendwie scheint die Hälfte der zahlreichen Räume für das Wohlbefinden der dort arbeitenden Menschen bestimmt zu sein. Die Küche ist ganz bewusst als zentral liegender Treffpunkt angelegt. In einer der Werkshallen stehen Getränke-Automat und Couch. „Da sitzen wir nach beinahe jedem Feierabend immer noch ein bisschen zusammen“, berichtet der Chef mit einer Mischung aus Freude und Stolz.
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Dazu gibt es auch noch einen weiteren Sozial- und einen Ruhe-Raum. „Falls sich mal einer hinlegen will“, so Letmathe. Unweigerlich fällt auch der Blick auf den gigantischen Grill, auf dem im Sommer mit den Kolleginnen und Kollegen gegrillt wird. Alles in allem verfestigt sich der Eindruck, dass neben der fachlichen Kompetenz auch der Umgang miteinander ein Erfolgsgeheimnis von Ledos ist.
Mülheimer Unternehmer findet mit Radfahren und Wandern Ausgleich zum Arbeitsalltag
Trotz oder auch gerade wegen der langen Arbeitstage pflegt Kai Letmathe Hobbys. Mit Radfahren und Wandern sind das zwei Beschäftigungen, die ihm viel Freude bereiten – und er ist auch noch glühender Fan des FC Schalke 04.
Dennoch blickt der Mann, dem überaus erfolgreich ein kompletter beruflicher Umstieg in eine vollkommen andere Branche gelang, positiv in die Zukunft. „Wir möchten immer effizienter und besser werden, aber ich bin mit dem Status quo sehr zufrieden“, so Kai Letmathe.