Mülheim. Das Theater-Game „Rigby“ bringt Theater- und Computerspielfans per App mit fiktiven Freunden in Kontakt. An schrägen Orten. Wie das Spiel geht.
„Rigby“ ein fiktives Start-up, das eine ganz besondere Dienstleistung anbietet: Freundschaftserlebnisse. Ob und wie das funktioniert, erfährt man, wenn man ein Theater-Game spielt, das die beiden Regisseure Saskia Kaufmann und Raban Witt mit Hilfe von Grafikern und Programmierern erfunden haben. Es ist eine Koproduktion vom Ringlokschuppen und dem Theater Oberhausen - findet aber gar nicht im Theater statt.
Für das interaktive Spiel braucht man zunächst einmal sein Smartphone, auf das man die „Rigby“-App herunterladen kann. Wer dann einsteigen will, sich auf das Start-up und seine Angebote einlassen möchte, dem fehlt lediglich ein kleiner Schritt. Er muss sich im Theater Oberhausen ein Ticket kaufen (15/5 Euro), mit dem die App aktiviert werden kann. Dann kann es losgehen.
Treffen an ungewöhnlichen Orten in Mülheim
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„Rigby“ ermöglicht dem Spieler oder der Spielerin über mehrere Wochen hinweg 1:1-Begegnungen mit acht verschiedenen Performern – zunächst am Telefon, später aber live an ungewöhnlichen Orten in ganz bestimmten, hochspannenden Situationen. Beispielsweise in einem verlassenen Kino oder in einem Gewächshaus hoch über den Dächern der Stadt. Man unternimmt zu zweit etwas und quatscht oder diskutiert über bestimmte Themen. Wie Freunde das eben tun. „Auf der App kann man sich verschiedenste Freundschaftsdienste kaufen, man verfügt über ein virtuelles Guthaben. Man kann aber auch selber Freundschaftsdienste anbieten, um wieder neues Geld zu generieren“, erklärt Raban Witt.
16 Erlebnisse in Mülheim und Oberhausen kann sich die Spielerin oder der Spieler gemeinsam mit einem fiktiven Freund oder einer fiktiven Freundin nach und nach erschließen. Sie/er wird in überraschende Geschichten hineingezogen und es endet „immer anders, als man denkt“, berichten die zwei „Rigby“-Erfinder. Über die App könne man täglich für unterschiedlichste Uhrzeiten Termine buchen. So hangele man sich von einem Level zum nächsten. „Wer das höchste Level erreicht, auf den wartet am Ende des Projektes (16.12.) ein tolles Erlebnis – ein Superduperabschlussbumms“, verrät Saskia Kaufmann.
Interaktives Spiel ist für Menschen jeden Alters gedacht
Das Spiel sei für Menschen jeden Alters gedacht: für Leute, die Lust auf Begegnung und Spaß an Theater oder Computerspielen hätten. Hinter dem Spielerischen stehen ernsthafte Fragen. Nicht umsonst haben sich Saskia Kaufmann und Raban Witt lange mit dem Thema Freundschaft beschäftigt, das „in der wissenschaftliche Forschung übrigens kaum Beachtung findet“. Kann ein erworbener Zeitvertreib zu einer freundschaftlichen Begegnung werden? Wird er irgendwann soziale Bindungen gar ersetzen? Ist „Rigby“ ein Nachfolger der Dating-Apps? Und ist das eine düstere Zukunftsvision?
Auf www.rigby.ruhr findet man alle Anleitungen zum Spiel.