Gelsenkirchen. Kindergeldbetrug und Strom-Diebstahl: Gelsenkirchens Interventionsteam EU-Ost war wieder unterwegs. Nun muss auch das Jugendamt tätig werden.

Das Interventionsteam EU-Ost der Stadt Gelsenkirchen war wieder im Süden unterwegs und hat nach Hinweisen aus der Bevölkerung sowie aufgrund eigener Erkenntnisse in der zweiten Novemberwoche sechs Häuser in Bismarck, Altstadt, Ückendorf und Schalke überprüft. Insgesamt konnten 38 Personen, darunter auch einige Kindergeldberechtigte, von Amtswegen abgemeldet werden, weil sie offenbar nicht mehr in der Stadt zu wohnen scheinen.

In einem Haus in der Bismarckstraße konnte die Wohnungsaufsicht zahlreiche Mängel feststellen. Unter anderem fehlten Griffe an den Wohnungstüren und Fenstern, Scheiben im Erdgeschoss waren zerstört. Auch zwei Stromzähler wurden wegen Zahlungsrückständen gesperrt. Untersagt wurde außerdem, ein Ladenlokal wegen einer Fehlnutzung weiterzubetreiben.

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Auch in einem benachbarten Haus auf der Bismarckstraße gab es zahlreiche Probleme. Wegen Beschädigungen der Fenster im Badezimmer und fehlendem Fensterglas in den Abstellräumen wird der Vermieter auch hier durch die Wohnungsaufsicht zur Mängelbeseitigung aufgefordert. Die Bauordnung hat nicht genehmigte bauliche Veränderungen festgestellt.

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Auch in einem Haus in der Möckernstraße sperrte die Emscher-Lippe-Energie (ELE) einen Stromzähler, auch hier gab es nicht genehmigte bauliche Veränderungen. Im Erdgeschoss traf das Interventionsteam zwei schulpflichtige Kinder ohne ihre Eltern an. Diese gaben laut Stadt an, ihre jüngeren Geschwister zu beaufsichtigen. Nach Anfrage beim Sekretariat der Grundschule seien die Kinder aus internationalen Förderklassen bereits mehrfach durch Abwesenheit aufgefallen. Der Schule wurde nahegelegt, gegen die Erziehungsberechtigten Bußgeldverfahren zu prüfen. Da die Eltern während des gesamten Einsatzes nicht vom Einkaufen zurückkehrten, wurde auch das Jugendamt entsprechend informiert.

In einem weiteren Haus in der Möckernstraße stellte die Bauordnung eine illegal errichtete Terrasse auf der Rückseite des Gebäudes fest. Der Eigentümer darf sie nicht weiter nutzen.

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Im Umfeld der kontrollierten Objekte wurden insgesamt 16 Verkehrsverwarnungen ausgesprochen. Dabei ging es unter anderem um fehlende Feinstaubplaketten. Drei Wagen wurden abgeschleppt, unter anderem weil ein Fahrzeug mit ausländischen Kennzeichen Schmierstoffe verlor.

Im Anschluss wurde die ELE aufgrund vorheriger Bedrohung zu Häusern im Wiehagen und an Grenzstraße begleitet. Im Wiehagen konnte ein Stromzähler wegen erheblicher Zahlungsrückstände, ein Stromzähler wegen illegalem Selbstanschluss sowie ein Gaszähler aufgrund massiver Rückstände gesperrt werden. In der Grenzstraße wurden drei Zähler wegen Strommanipulation entfernt. Gegen zwei Mieter wurde wegen Stromdiebstahls Strafanzeige erstattet.