Oberhausen. Der Rettungsdienst arbeitet ständig an der Belastungsgrenze. Die Lokalpolitik sorgt mit neuen Stellen für eine bessere Ausstattung der Teams.

Die Stadt Oberhausen schafft acht neue Vollzeit-Jobs im Rettungsdienst. Die gesamten Kosten dafür betragen fast 600.000 Euro im Jahr. Die notorisch klamme Stadt muss diese Ausgaben allerdings nicht selbst bezahlen.

Der Ordnungs- und Umweltausschuss hat am Mittwoch über das Thema beraten und einstimmig grünes Licht für den finalen Beschluss Anfang Februar im Stadtrat gegeben. Oberhausen macht damit Tempo beim weiteren Ausbau des Rettungsdienstes, dessen Einsatzzahlen seit Jahren kontinuierlich steigen. Die acht neuen Vollzeitstellen sind Teil des fortgeschriebenen Rettungsdienstbedarfsplans. Betrug die Gesamtzahl der Einsätze im Rettungsdienst im Jahr 2020 noch 34.738, waren es 2021 bereits 37.389. Tendenz: weiter steigend. Das gilt auch für die Notfalleinsätze.

Neue Stellen von IT bis Desinfektion

Zu den neuen unbefristeten Jobs zählen ein(e) Sachbearbeiter/in für Einsatzplanung, Projektmanagement und Hygiene ebenso wie zwei Stellen für IT-Aufgaben. Weiterhin wird ein Desinfektor/eine Desinfektorin gesucht, zu den Aufgaben hier gehört zum Beispiel die fachgerechte Desinfektion von Rettungswagen nach dem Einsatz, um mögliche Krankheitserreger wirksam zu bekämpfen.

Mehrere unterschiedlich skizzierte Stellen werden auch für die Ausbildung der dringend benötigten Notfallsanitäter geschaffen. Auch hier gibt es ja einen kontinuierlich steigenden Bedarf, der künftig verlässlich und schnell gedeckt werden muss. Teil der aktuellen Maßnahmen ist weiterhin die Einrichtung einer gemeinsamen Notfallsanitäter-Schule mit der Feuerwehr in der Nachbarstadt Mülheim.

Die Kosten für die acht neuen Vollzeitstellen werden zu 100 Prozent von den Krankenkassen getragen, deren Verbände haben bereits dem neuen Oberhausener Rettungsdienstbedarfsplan zugestimmt.

Lob für die neuen Extra-Wachen Nord und Süd

Ein Rettungswagen vor der neuen Rettungswache Nord in Nähe des Bahnhofs Holten
Ein Rettungswagen vor der neuen Rettungswache Nord in Nähe des Bahnhofs Holten © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

In der jüngsten Ausschusssitzung gab es viel Lob für die gute Arbeit der Oberhausener Rettungsteams und auch für die neuen kleinen Rettungswachen im äußersten Stadtnorden und Stadtsüden. „Oberhausen ist hier hervorragend aufgestellt“, sagte SPD-Politiker Manfred Flore.

Im Norden ist die neue Rettungswache in Nähe des Bahnhofs Holten bereits in Betrieb. Auf diesem Weg können die Rettungszeiten in den Randgebieten der Stadt erheblich verkürzt werden. Die Wache im Stadtsüden muss noch gebaut werden. An der Straße Rehmer in Alstaden soll dafür in Kürze der Spatenstich erfolgen. Das Bauschild ist vor Ort bereits zu sehen.

Auftragsvergabe an Dritte, um Lücken zu füllen

Unterdessen hatte sich bei der Überarbeitung des Bedarfsplans herausgestellt, dass die Anzahl der eingesetzten Rettungswagen nicht mehr ausreicht. Künftig werden sowohl im Versorgungsbereich Süd als auch im Versorgungsbereich Nord jeweils vier RTW in Vollfunktion sowie jeweils ein RTW montags bis freitags von 7 bis 15 Uhr benötigt. Da kein ausreichendes Personal zur vollständigen Besetzung eines vierten und fünften RTW in den Versorgungsbereichen Nord und Süd zur Verfügung steht, wird die Stadtverwaltung die Besetzung für den vierten RTW und den fünften RTW ab 1. April 2023 an Dritte vergeben. Das entsprechende Vergabeverfahren läuft derzeit.