Mülheim. Jazzsängerin Eva Kurowski will mit Mülheimern ganz verschiedene Songs anstimmen. „Singen ist gesund – und macht glücklich“, sagt sie.

Das Singen kann zu Tränen rühren. „Als ich zum ersten Mal nach der Corona-Zeit und ihren Einschränkungen wieder mit anderen Menschen zusammen gesungen habe, haben manche geweint. Sie kannten das schöne befreiende Gefühl gar nicht mehr“, berichtet Jazzsängerin und Songwriterin und Eva Kurowski. Sie lädt für Samstag, 21. Januar, um 20 Uhr zu einem Singabend im Ringlokschuppen ein.

Mitsingen kann jede oder jeder, der Lust darauf hat. Vorkenntnisse braucht man nicht. „Es wird ein bunter Abend, wir werden Jazz-Standards, Evergreens mit neuen und lustigen deutschen Texten, Volkslieder, Chansons und auch Gospel-Songs gemeinsam anstimmen“, kündigt die Mülheimer Künstlerin an und verrät: „Bei Liedern, die die Leute gut kennen, werde ich die zweite Stimme leise mitsingen. Wer möchte kann einsteigen. So erreichen wir eine wunderschöne Mehrstimmigkeit im Raum.“ Am Flügel wird Holger Dix sitzen, der das singende Rudel gefühlvoll begleiten will.

Mülheimer Jazzsängerin: Die letzten drei Jahre waren hart

Anderthalb Stunden lang soll fröhlich geträllert werden, die Song-Texte werden an die Wand geworfen. „Ich rechne mit etwa 60 Besuchern – vielleicht trauen sich aber auch ein paar mehr Leute, wieder mitzumachen“, sagt die Gesangslehrerin. Den ganzen Spaß gibt es zu einem sehr fairen Preis: Fünf Euro kostet der Eintritt. „Das ist ein Geschenk“, so Eva Kurowski. Und: „Singen ist einfach auch gesund“.

Die letzten drei Jahre waren für die Sängerin nicht leicht. Auftritte fielen weg, zum großen Teil auch die Unterrichtsstunden an den drei Musikschulen, an denen sie als Dozentin tätig war. „Ich war nur als Veranstalterin aktiv. Ich organisiere ja das Jazz-Karussell in Oberhausen“, berichtet sie. Im „Gdanzka“ am Altmarkt finden rund 20 Konzerte im Jahr statt. Einige wurden zwischenzeitlich wegen Corona nach draußen auf den Marktplatz verlegt. Die Jazz-Reihe werde von der Stadt Oberhausen gefördert. „Das ist wichtig und richtig. Die Vielfalt der Musik, der Kultur im Allgemeinen sollte erhalten bleiben und gepflegt werden. Ansonsten ist das der Ausverkauf der Kultur“, findet Eva Kurowski.

„Mülheim hat nicht wirklich eine Jazz-Szene wie manche Uni-Stadt“

Die Erfahrung der Künstlerin und Veranstalterin: „Es ist schwierig, die Leute zu locken, wenn der Künstler keinen großen Namen hat. Dabei gibt es so gute Leute, die tolle ungewöhnlichere Musik machen.“ Das Jazz-Karussell wird sie auch in 2023 wieder auf die Beine stellen. Ob und wann und wo sie nach den Corona-Jahren selbst wieder Konzerte geben wird, ist noch offen.“ Ich fange gerade wieder an, mich darum zu kümmern“, sagt sie. Früher war sie in Kulturzentren und Jazz-Kneipen oder bei Festivals zu hören. Auch auf der Freilichtbühne trat sie schon öfter auf. „Aber in Mülheim gibt es leider nicht wirklich eine Jazz-Szene wie etwa in mancher Uni-Stadt und wenige geeignete Veranstaltungsorte“, so Eva Kurowski.