Oberhausen. Ein 25-Jähriger steht vor dem Landgericht Duisburg. Er soll Nobel-Uhren geraubt und dabei einen gefährlichen Stunt mit dem Auto hingelegt haben.

Ein Oberhausener dürfte am 31. Juli 2020 ziemlich überrascht gewesen sein, als der Mann, der gerade eine Nobel-Uhr von ihm kaufen wollte, plötzlich einfach davon brauste. Der Stapel Geld, den der Betrüger als vermeintliche Sicherheit zurück gelassen hatte, um die Uhr noch mal eben seiner angeblich im Auto sitzenden Frau zu zeigen, erwies sich als wertloses bedrucktes Papier. Der Täter, ein 25-jähriger Mann aus Velbert, steht nun vor dem Landgericht Duisburg.

Auch interessant

Bereits zwei Tage zuvor hatte der gelernte Industriemechaniker mit der gleichen Masche einen Essener herein gelegt, der seine Uhr ebenfalls im Internet zum Kauf angeboten hatte. Einen Tag nach der Tat in Oberhausen kam ein junger Dortmunder bei einem weiteren Vorfall mit blauen Flecken und Hautabschürfungen davon: Er hatte sich an das Auto des Täters geklammert und erst losgelassen, als dieser Schlangenlinien fuhr.

Angeklagter: „Ich war wie im Tunnel“

Das alles gab der Angeklagte zu Prozessbeginn rückhaltlos zu. Allerdings besteht er darauf, dass es sich nicht um Falschgeld handelte, sondern um Spielgeld, das durch den Aufdruck „Copy“ eindeutig gekennzeichnet gewesen sei und das er ganz legal bei einer Warenhauskette gekauft habe. Den Stunt mit seinem am Wagen hängenden Betrugsopfer erklärt der 25-Jährige so: „Ich bekam Panik und wollte einfach nur weg. Ich war wie im Tunnel.“

Auch interessant

Weil er völlig neben sich stand, habe er auf der Flucht auch noch ein anderes Auto gerammt, und aus nahe liegenden Gründen nicht auf die Polizei gewartet. Der Umstand, dass er längst keinen Führerschein mehr besaß, war dabei wohl noch der unwichtigste Grund.

50.000 Euro im Casino Duisburg verspielt?

Und das Motiv für seine Taten? Angst vor libanesischen Zinswucherern. „Ich bin seit Jahren spielsüchtig und habe mir zuletzt von den falschen Leuten Geld geliehen“, berichtete der Angeklagte, der eigenen Angaben zu Folge schon mal 50.000 Euro an einem einzigen Abend im Casino Duisburg verspielte. Das Verfahren gegen den 25-Jährigen soll am 19. März enden.