Mülheim. Die Mülheimer Theatertage starten am 7. Mai. Sechs Autorinnen und ein Autor konkurrieren. Der Kartenverkauf läuft gut. Noch gibt es aber Tickets.

Die 47. Mülheimer Theatertage werden ein Festival der weiblichen Perspektiven. Denn die „Stücke 2022“ stehen für eine hochspannende neue Generation von Autorinnen. Nominiert für den Mülheimer Dramatikpreis sind diesmal sechs Autorinnen und nur ein Autor – und damit so viele Frauen wie nie zuvor. Unter den Nominierten finden sich zudem drei Mülheim-Debütantinnen. Der Altersdurchschnitt der Wettbewerbsteilnehmer liegt bei 43 Jahren.

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Los geht es am nächsten Wochenende, am Samstag, 7. Mai. Nach der feierlichen Eröffnung um 18.30 Uhr in der Stadthalle wird ebendort um 19.30 Uhr „Jeeps“ von Nora Abdel-Maksoud gezeigt – eine Komödie, die so lustig wie böse existenzielle Fragen des Zusammenlebens verhandelt. Zum Beispiel diese: Was würde passieren, wenn Erbschaften künftig einfach verlost würden?

„All right. Good night.“ von Helgard Haug (Rimini Protokoll) wird bei den Stücken 2022 in Mülheim gezeigt.
„All right. Good night.“ von Helgard Haug (Rimini Protokoll) wird bei den Stücken 2022 in Mülheim gezeigt. © Unbekannt | Merlin Nadj-Torma

Mülheimer Stücke-Werkstatt: Darbietung der Ergebnisse am 21. Mai

Der Vorverkauf für die „Stücke“ ist laut Felix Mannheim vom Theaterbüro sehr gut angelaufen: „Für alle Vorstellungen gibt es jetzt aber noch Karten.“ Wie immer bieten die Theatertage ein großes Rahmenprogramm – allen voran die sogenannte Stücke-Werkstatt.

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Ein Jahr lang haben junge und erfahrene Autorinnen und Autoren sowie Regisseurinnen und Regisseure gemeinsam an neuen Theatertexten und Inszenierungsideen gearbeitet. Die Ergebnisse gibt es am Samstag, 21. Mai, ab 16 Uhr im Ringlokschuppen zu sehen.

„Mutter Vater Land“ heißt das Stück von Akin Emanuel Sipal, das ebenfalls bei den Mülheimer Theatertagen zu sehen ist.
„Mutter Vater Land“ heißt das Stück von Akin Emanuel Sipal, das ebenfalls bei den Mülheimer Theatertagen zu sehen ist. © Unbekannt | Jörg Landsberg

StückeBlog und Filmportraits von Autorinnen und Autoren

Im StückeBlog schauen Studierende verschiedener Fachrichtungen hinter die Kulissen des Festivals. In Text, Audio- und Videobeiträgen zeigen sie ihre ganz persönlichen Perspektiven auf die „Stücke“ und das Geschehen auf, vor, neben und hinter der Bühne. Erneut findet auch die Internationale Werkstatt „Theater übersetzen“ wieder statt. Es gibt außerdem auf der Homepage auch wieder Filmportraits der teilnehmenden Autorinnen und Autoren, die die Theaterkritikerinnen Eva Behrendt und Christine Wahl gemeinsam mit dem Filmemacher Ralph Goertz erarbeitet haben.

Die Theatertage arbeiten auch in diesem Jahr eng mit Hochschulen zusammen. Die Unis Paderborn, Münster und Essen sowie die Folkwanghochschule bieten Seminare an, die sich intensiv mit den Stücken des Festivalprogramms befassen. Außerdem gibt es ein eigenes „KinderStücke“-Seminar (Uni Dortmund). Studierende des Studiengangs Szenische Forschung an der Uni Bochum setzen sich künstlerisch mit den Wettbewerbsstücken auseinander. In diesem Jahr entwickeln Caroline Kapp, Katarína Marková und Julia Nitschke eine künstlerische Arbeit, die von Nora Abdel-Maksouds „Jeeps“ inspiriert ist.

Vier.zentrale Mülheim: Theater-Fans können versuchen, mit einer KI zu schreiben

In Zusammenarbeit mit dem Medienkunst-Kollektiv sputnic sind Stücke-Fans eingeladen, sich in der vier.zentrale an der Leineweberstraße mithilfe einer Künstlichen Intelligenz selbst als Autor zu versuchen. In der vier.zentrale kann man auch Podcasts mit Gegenwartsdramatikern hören, die im Rahmen des Projekts „Dreima Drama“ entstanden sind. Sie sprechen über zeitgenössische Theatertexte, die sie nachhaltig beeindruckt haben.

Der Gordana-Kosanović-Preis des Theaters an der Ruhr wird in diesem Jahr auch wieder vergeben. Er zeichnet eine Schauspielerin oder einen Schauspieler der gastierenden Ensembles aus, die durch besondere darstellerische Leistungen ins Auge fallen.

Vor der Jurydebatte am Samstag, 26. Mai, und der Bekanntgabe des Siegers, wird als letzte Produktion „White Passing“ von Sarah Kilter in einer Inszenierung des Schauspiels Leipzig gezeigt. Sarah Kilter ist die jüngste nominierte Autorin, sie wurde 1994 in Berlin geboren – und zählt damit unbedingt zur neuen Generation von Dramatikerinnen.

Tickets und mehr Informationen gibt es unter www.stuecke.de und an allen reservix-Vorverkaufsstellen.