Mülheim. Mit dem 9-Euro-Ticket lassen sich von Mülheim aus coole Ziele erreichen – ganz ohne Zugwechsel. Was bequem möglich ist, zeigt unsere Übersicht.

Das 9-Euro-Ticket war bisher ein voller Erfolg. 21 Millionen wurden bundesweit verkauft, die Straßen wurden leerer. Am Freitag beginnt der zweite Monat mit dem Nahverkehrshit.

Unsere Karte zeigt, welche Ziele von Mülheim aus direkt mit Regionalzügen zu erreichen sind.
Unsere Karte zeigt, welche Ziele von Mülheim aus direkt mit Regionalzügen zu erreichen sind. © funkegrafik nrw | Anda Sinn

Theoretisch kann man durch ganz Deutschland reisen und von Mülheim bis nach Sylt fahren, wenn man genug Zeit und Geduld mitbringt. Bei guten neun Stunden Fahrzeit braucht es mindestens vier Umstiege. Allerdings gibt es auch schöne Ausflugsziele, die man von Mülheim aus in einem Rutsch erreichen kann.

RE 1 – der NRW-Express: Von Aachen über Mülheim bis Hamm

Der NRW-Express macht seinem Namen alle Ehre und verbindet Mülheim stündlich nach Dortmund, Hamm, aber auch Düsseldorf, Köln und Aachen. Warum also nicht das 9-Euro-Ticket nutzen und einen Abstecher zur belgisch-niederländischen Grenze wagen?

Aachen blickt auf eine reiche Geschichte zurück. Bei Ausgrabungen wurden Zeugnisse der Kelten und insbesondere der Römer gefunden. Heute sagt man, dass man in der Innenstadt kaum bauen kann, ohne auf archäologische Schätze zu stoßen. Im Elisengarten gibt es daher eine Archäologische Vitrine, in deren Inneren wichtige archäologische Funde bestaunt werden können.

Der 1200 Jahre alte Dom ist Aachens größtes Wahrzeichen. Mit dem 9-Euro-Ticket lässt sich Aachen in weniger als zwei Stunden von Mülheim aus erreichen.
Der 1200 Jahre alte Dom ist Aachens größtes Wahrzeichen. Mit dem 9-Euro-Ticket lässt sich Aachen in weniger als zwei Stunden von Mülheim aus erreichen. © FFS | Lars Heidrich

Der 1200 Jahre alte Dom ist Aachens größtes Wahrzeichen und das erste Kulturdenkmal Deutschlands, das in die Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten aufgenommen wurde. Darüber hinaus gibt es in der Studierendenstadt zahlreiche schöne Cafés, Kneipen und internationale Spezialitäten. Für den Rückweg bieten sich Aachener Printen als Proviant an.

Wer am Mülheim Hbf startet, braucht eine Stunde und 51 Minuten bis nach Aachen.

RE 2 – der Rhein-Haard-Express: Düsseldorf – Mülheim – Osnabrück

Auch der RE 2 bietet den Mülheimern einige Möglichkeiten. Wer einfach nur sitzen bleibt, kann am Ende der Fahrt Sehenswürdigkeiten in Osnabrück, wie den Botanischen Garten oder das Osnabrücker Schloss, genießen. An regnerischen Sommertagen bietet sich ein Abstecher ins Museum für Industriekultur an. Derzeit mit der Sonderausstellung „Future Food - Essen für die Welt von morgen“.

Der beliebteste Strand des Ruhrgebiets liegt am Silbersee II in Haltern am See. Von Mülheim aus dauert die Fahrt 39 Minuten bis nach Haltern.
Der beliebteste Strand des Ruhrgebiets liegt am Silbersee II in Haltern am See. Von Mülheim aus dauert die Fahrt 39 Minuten bis nach Haltern. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Wer nicht so lange im Zug sitzen möchte, sollte mit dem RE 2 in Haltern am See aussteigen. Der beliebteste Strand des Ruhrgebiets befindet sich am Silbersee II in Haltern und verspricht Abkühlung an heißen Sommertagen. Ansonsten bietet das Römermuseum auch Ferienaktivitäten für Kinder an und die schöne Innenstadt von Haltern lädt zum Bummeln und Verweilen ein.

Vom Mülheimer Hbf braucht man eine Stunde und 40 Minuten bis nach Osnabrück. Bis nach Haltern am See sind es nur 39 Minuten.

RE 6 – der Rhein-Weser-Express: Köln – Mülheim – Minden

Auch interessant

Mit dem RE 6 gehts von Mülheim aus bis ins ostwestfälische Minden. Viel zu entdecken gibt es im Pottspark, einem Familien-Erlebnispark mit „Science Center“, die Hauptzielgruppe sind Familien mit Kindern bis zwölf Jahren. So wird weniger auf rasante Achterbahnen als auf Originalität und Mitmachaktionen gesetzt, zum Beispiel bei Fahrgeschäften, die durch eigene Muskelkraft bewegt werden.

Ein Altstadtbummel, eine Schifffahrt auf der Weser oder ein Besuch des Preußenmuseums lohnen sich in Minden allemal.

Vom Mülheimer Hbf fährt man 2 Stunden und 9 Minuten bis nach Minden

RE 49 - Wupper-Lippe-Express: Wuppertal – Mülheim – Wesel

Von Mülheim aus bieten sich beide Richtungen des Wupper-Lippe-Express an. Die Wuppertaler Schwebebahn steht ganz oben auf der Liste der Sehenswürdigkeiten, und eine Fahrt mit dem Kaiserwagen ist für Besucher besonders attraktiv. Im Skulpturenpark Waldfrieden können die Besuchenden zahlreiche Skulpturen bekannter Kunstschaffenden entdecken, die zum Teil als Leihgaben zur Verfügung gestellt werden. Anschließend lädt das idyllische Luisenviertel zum Essen, Trinken und Entspannen ein.

So sieht der Kaiserwagen der Wuppertaler Schwebebahn aus. Der Oldie unter den Schwebebahnen war schon am 24. Oktober 1900 auf der Strecke, als Kaiser Wilhelm und Kaiserin Auguste Victoria bei einer Probefahrt durch die Stadt schwebten. Von diesem Ereignis ist der Name „Kaiserwagen“ geblieben.
So sieht der Kaiserwagen der Wuppertaler Schwebebahn aus. Der Oldie unter den Schwebebahnen war schon am 24. Oktober 1900 auf der Strecke, als Kaiser Wilhelm und Kaiserin Auguste Victoria bei einer Probefahrt durch die Stadt schwebten. Von diesem Ereignis ist der Name „Kaiserwagen“ geblieben. © dpa | Horst Ossinger

Oder man fährt in die entgegengesetzte Richtung, denn auch der Niederrhein hält einige schöne Ecken bereit. So ist die Region besonders beliebt zum Radfahren und Wandern. Abkühlen kann man sich in Wesel im Strandbad Auesee, nachdem man vorher das Naturschutzgebiet Diersfordter Wald erkundet hat.

Wer schon in Voerde aus dem Regionalexpress springt, kann etwa eine Radtour durch das Naturschutzgebiet „Momm-Niederung“ machen. Hier lassen sich Kopfweiden und Streuobstwiesen entdecken. Oder man macht einen Abstecher bei der Grieblinger Falknerei. Dort gibt es verschiedene spannende Angebote rund um das Thema Eulen und Greifvögel.

Nach Wuppertal fährt man vom Mülheimer Hbf 49 Minuten, bis nach Wesel nur 35 Minuten.

RE 11 bis Kassel-Wilhelmshöhe

Auch interessant

Ohne Umstieg schaffen es Mülheimerinnen und Mülheimer sogar bis nach Nordhessen, genauer gesagt bis nach Kassel-Wilhelmshöhe. Seit 2002 ist der Stadtteil Wilhelmshöhe ein staatlich anerkanntes Heilbad und Kneippheilbad und seit 2013 zählt der Bergpark mit den historischen Wasserspielen zu den Unesco‐Weltkulturerbestätten.

Zu den Sehenswürdigkeiten gehören das Schloss, die 350 Meter lange Kaskade und der monumentale Herkulesbau. Schloss Wilhelmshöhe war die Sommerresidenz der preußischen Könige und deutschen Kaiser.

Vom Mülheimer Hbf fährt man 2 Stunden und 50 Minuten bis nach Kassel-Wilhelmshöhe.