Oberhausen. Um den gemeinschaftlichen Wunsch nach Frieden auf der ganzen Welt auszudrücken, haben Oberhausener Schüler am Montag eine Menschenkette gebildet.
Eine siebenjährige Grundschülerin steht am Montagmittag auf dem Bürgersteig der Christian-Steger-Straße in der Oberhausener Innenstadt, in der Hand hält sie ein buntes Schild mit Peace-Zeichen und der Aufschrift „Frieden!“. Neben ihr stellt sich gerade eine Gruppe Zwölftklässler auf, auch sie halten bunte Peace-Zeichen in die Luft. Die ganze Straße entlang reihen sich immer mehr Schülerinnen und Schüler aller Altersklassen auf, von Grundschülern bis hin zu Gymnasiasten. Sie alle möchten durch eine Menschenkette ihren gemeinschaftlichen Wunsch nach Frieden auf der Welt ausdrücken. Als im Hintergrund Kirchengeläut einsetzt, ist Gänsehaut vorprogrammiert.
Hunderte Schüler beteiligen sich an Friedensaktion
Ganze 16 Schulen mit Hunderten von Schülern aus dem Oberhausener Stadtzentrum und Süden beteiligen sich an der Friedensaktion am 21. März, die von der Schülervertretung des Elsa-Brändström-Gymnasiums ins Leben gerufen wurde. Schulleiterin Alice Bienk erklärt: „Bei einem Treffen der Schülervertretung mit der Schulleitung haben wir überlegt, was wir tun können, um unseren Wunsch nach Frieden auszudrücken. Es gab ja bereits verschiedene Aktionen von Oberhausener Schulen, um den Menschen in der Ukraine zu helfen, auch wir haben schon Spenden gesammelt. Aber uns war es dieses Mal wichtig, ein generelles Zeichen für den Frieden zu setzen – nicht nur in der Ukraine, sondern auf der ganzen Welt.“.
- Menschenkette für den Frieden soll 15 Schulen verbinden
- Unterricht in Zeiten des Krieges – wie Schulen reagieren
- Oberhausen bereitet sich auf Schüler aus der Ukraine vor
Die Schülervertretung hat vor zehn Tagen schließlich die Idee, alle Oberhausener Schulen durch eine Menschenkette miteinander zu verbinden. Schülersprecher Max Fust erzählt: „Wir wollten als Jugendliche ein Zeichen setzen, um uns für den Frieden auf der ganzen Welt einzusetzen. Unsere Botschaft ist: ,Frieden für jeden’. Die Idee ist bei unseren Mitschülern auch gleich sehr gut angekommen.“ Eine Kunstlehrerin des Elsas entwirft zudem Peace-Zeichen-Schablonen, die dann an alle teilnehmenden Schüler verteilt werden. Schulleiterin Bienk meint dazu: „Frieden ist etwas, was alle angeht, deshalb wollen wir symbolisch auch alle Schülerinnen und Schüler miteinander verknüpfen.“
Kurzfristige Organisation erfordert Kreativität
Obwohl die Organisation der Friedensaktion an allen Schulen sehr gut abgelaufen sei, hätte es dennoch einige Herausforderungen in der kurzen Vorbereitungszeit gegeben, wie Bienk verrät. So wäre kurze Zeit vor der Aktion aufgefallen, dass die Lehrer, die die Aktion auf der Straße beaufsichtigen sollen, nicht genug Warnwesten zur Erkennung gehabt hätten. „Da habe ich kurzerhand die Anweisung gegeben, einfach die Warnweste aus dem Auto zu holen“.
Um 13 Uhr ist es dann für eine halbe Stunde soweit: Hunderte Schüler stehen über verschiedene Straßen verteilt aufgereiht nebeneinander und halten ihre Peace-Zeichen in die Höhe, vier Kirchen in der Oberhausener Innenstadt begleiten die Solidaritätsbekundung mit Kirchengeläut. Vorbeifahrende Autos hupen, Spaziergänger bleiben stehen und schauen den Schülern verblüfft zu. Drei Schülerinnen des Elsas erzählen: „Es ist so schön, dass wir das alle gemeinsam machen heute. Die Aktion hilft uns dabei, mit den schlimmen Nachrichten auf der Welt umzugehen, indem wir aktiv etwas tun können“.
Von Grundschulen bis Gymnasien: Vereint für den Frieden
Neben dem Elsa-Brändström-Gymnasium haben sich folgende 15 Schulen an der Menschenkette beteiligt: Hans-Böckler-Berufskolleg, Anne-Frank-Realschule, Adolf-Feld-Schule, Marienschule, Rolandschule, Landwehrschule, Concordiaschule, Ruhrschule, Heinrich-Heine-Gymnasium, Bertha-von-Suttner-Gymnasium, Hans-Sachs-Berufskolleg, Fasia-Jansen-Gesamtschule, Grundschule am Froschenteich, Wunderschule und das Käthe-Kollwitz Berufskolleg.