Mülheim. Mit modernster Fahrtechnik kennt sich Prof. Dr. Katja Rösler aus. Sie forscht an der Hochschule Ruhr West zu vielen spannenden Themen.

Prof. Dr. Ing. Katja Rösler ist in zwei Welten unterwegs. Privat fährt sie gerne mit einem Oldtimer, einem VW-Käfer, spazieren. Beruflich hat sie es mit modernster Fahrzeugtechnik zu tun. Sie forscht an der Hochschule Ruhr West (HRW) zu neuen automatisierten Fahrzeugkonzepten – beispielsweise zu Fahrerassistenzsystemen und zu alternativen Antrieben.

Technomathematik studiert

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Die 43-Jährige ist 2012 an die HRW gekommen und lehrt und forscht am Institut für Maschinenbau im Bereich Fahrzeugtechnik. Ihr Schwerpunkt: die Intelligente Mobilität. „Für Technik habe ich mich schon in der Schule begeistert, ich habe dann Technomathematik studiert, ein Studienfach, in dem Frauen selten sind“, berichtet sie. Von der TU Braunschweig ging es zum Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme in Dresden. „Dort habe ich Risiko- und Sicherheitsanalysen zum Schienenverkehr durchgeführt, es ging um Konzepte der Spurführung“, erzählt die Professorin.

Die Professorin Katja Rösler forscht an der Hochschule Ruhr West in Mülheim zu Intelligenten Mobilität.
Die Professorin Katja Rösler forscht an der Hochschule Ruhr West in Mülheim zu Intelligenten Mobilität. © Unbekannt | Volker Hartmann

Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Dynamik und Schwingungen (TU Braunschweig) arbeitete sie mit Fahrsimulationen, sie promovierte auf dem Gebiet der Fahrermodellierung. „Das Fahrverhalten der Menschen zu untersuchen, ist sehr spannend. Wie plant der Einzelfahrer seine Handlungen? Was vermutet er, was die anderen machen - und was tun sie wirklich?“ - sind nur einige von vielen interessanten Fragen.

Den Verkehr in Gesamtheit verstehen

Die Doktorarbeit von Katja Rösler beschäftigte sich ebenfalls mit Fahrermodellierung, vereinfacht gesagt, damit, den Verkehr in seiner Gesamtheit zu verstehen. „Ein ganz einfaches Beispiel kennt jeder: Wir fragen uns als Autofahrer, warum ein Stau sich urplötzlich auflöst, ohne dass wir einen Grund dafür erkennen können. Bei der Klärung der Frage kann es zum Beispiel hilfreich sein, Abbremsvorgänge zu untersuchen“, sagt die Mutter von zwei Kindern. Ihr Professor ermöglichte ihr übrigens, in Teilzeit zu promovieren.

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Später sammelte Katja Rösler bei VW in Wolfsburg Erfahrungen in der technischen Entwicklung von Fahrzeugen, besonders in der Fahrzeugmesstechnik. An der HRW entwickelt sie nun neue Fahrzeugkonzepte und neue Fahrzeugtechnik. Sie führt im Labor Fahrversuche durch, testet neue Messtechnik, forscht zu Fahrermodellierung. Eins ihrer Zukunftsthemen ist der automatisierte Fahrer. „Der Mensch hat dann nur noch beobachtende Funktion.“ Aber auch alternative Antriebsmöglichkeiten – etwa den Elektromotor – nimmt sie genauer unter die Lupe. „Energie einzusparen ist das große Thema bei Elektrofahrzeugen“.

Energie sparen bei E-Fahrzeugen

Aktuelle Projekte der Ingenieurin sind etwa „Energiesparende LED-Technik in der Display-Technik“ oder die Mobilität älterer Menschen. „Sie fahren nicht mehr so sicher, möchten aber mobil bleiben. Was können wir mit der modernen Technik tun, um ihnen das zu ermöglichen“, so Katja Rösler. Mikromobile mit automatisierter Technik, mit denen sich kurze Strecken überwinden lassen, könnten eine Lösung sein.

An solchen praktischen Projekten lasse sich viel erklären - Statik, Mechanik, Dynamik, Festigkeitslehre, Robotertechnik – sie machten den Studierenden ebenso viel Spaß wie ihr selbst. „Ich sehe mich schon mit einem Mikromobil in den Hörsaal fahren. Da freue ich mich richtig drauf“, sagt Katja Rösler.