Oberhausen. Mit ihrer Restaurant-Bestellplattform „Lokal-essen.com“ machen Oberhausener Jugendliche Lieferando Konkurrenz. Sie hat einen besonderen Vorteil.

Das erst im November 2020 gegründete Unternehmen wächst – und das kräftig: Das Oberhausener Start-up „Lokal-essen.com“ öffnet seine Bestellplattform nun sogar für Restaurants und Imbissgeschäfte aus dem gesamten Ruhrgebiet. Die Gründer, Amir Benjamin Balde und Tobias Klein, weiten damit schnell ihren Umkreis bereits drei Monate nach der Gründung aus. Zudem gibt es nun eine App - aber noch nicht für alle Mobiltelefone.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Oberhausen verpassen? Dann können Sie hier unseren abendlichen und kostenlosen Newsletter abonnieren! +++

Das Wachstum der Liefer-Service-Truppe ist eigentlich nicht so überraschend wie es auf den ersten Blick scheint, denn im Vergleich zu den Marktführern dieser Branche wie „Lieferando“ haben die Oberhausener Existenzgründer mit ihrer Firma einen Vorteil: Die Oberhausener berechnen den teilnehmenden Restaurant-Chefs und Imbiss-Köchen keine Provision. Mittlerweile gibt es rund 30 registrierte Restaurants in Oberhausen, weitere 20 in Mülheim und Duisburg. Gleich zum Start war der Zuspruch sehr gut.

Lieblings-Restaurants der Bürger gesucht

„Wir weiten unseren Service nun auf das Ruhrgebiet aus, wenn sich aber jemand beispielsweise aus Köln meldet, werden wir uns das auch ansehen“, berichtet der 19-jährige Amir Benjamin Balde. Vereinzelte Anfragen gab es bereits aus Bayern, Berlin und sogar Österreich. Denn nicht wenigen Restaurantbesitzern geht es ziemlich auf die Nerven, dass sie in diesen schwierigen Zeiten auch noch eine üppige Provision für die Dienstleistung von „Lieferando“ & Co. blechen müssen – von bis zu 30 Prozent.

Die Startseite des neuen Bestell-Lieferservice, gegründet von Oberhausener Schülern, ändert sich regelmäßig. Hier ein Screenshot von „Lokal-essen.com“ von Ende 2020,
Die Startseite des neuen Bestell-Lieferservice, gegründet von Oberhausener Schülern, ändert sich regelmäßig. Hier ein Screenshot von „Lokal-essen.com“ von Ende 2020, © Funke | Funke

Um nun neue Partnerrestaurants zu akquirieren, hoffen die Oberhausener Gründer auf das Engagement der Bürger selbst – die Nutzer der App und der Bestellplattform „Lokal-essen.com“ sollen neue Vorschläge für gute Restaurants und Fast-Food-Läden einreichen. „Wenn Kunden uns ihr Lieblingsrestaurant selbst vorschlagen, hatten wir bis jetzt ausschließlich Erfolg“, gibt sich Balde hoffnungsvoll.

Nach den Artikeln dieser Redaktion und einem Fernsehbeitrag im WDR kam ein großer Schwung neuer Vorschläge für mögliche Lieferservíce-Adressen herein. Damit die User künftig noch einfacher eine Bestellung aufgeben können, entwickelte Tobias Klein bereits eine App für Android-Smartphone. „Für Apple dauert es noch rund zwei Wochen“, kündigt der 16-jährige Technikexperte an.

Sogar Einstellungen von Beschäftigten geplant

Mit dem gestiegenen Aufwand kommen der Abiturient und der Schüler im Moment noch gut zurecht, jedoch denken sie bereits darüber nach, bald neue Mitarbeiter für die Anwerbung neuer Partner und den Support einzustellen. Um das Personal neben den Kosten für das notwendige Marketing bezahlen zu können und selbst Geld zu verdienen, haben die Gründer verschiedene Geschäftsmodelle im Blick.

„Möglich ist ein Abo, bei dem ein Kunde einen monatlichen Beitrag zahlt, der den Restaurants und uns zu Gute kommt. Als Gegenleistung könnte es dann Rabatte und Aktionen geben, die sich bei regelmäßigen Bestellungen auch finanziell für den Kunden lohnen. So profitieren alle drei Seiten davon“, berichtet Klein. Beide betonen aber: Die kostenlose Alternative zu den Marktführern in ihrem Geschäftsfeld wird bleiben.

Anregungen, Kritik und Restaurantvorschläge unter www.lokal-essen.com/restaurant-vorschlagen, facebook.com/lokalessencom oder als Mail an balde@lokal-essen.com.