Oberhausen. Einige ukrainische Kriegsgeflüchtete bringen ihre Haustiere mit nach Oberhausen. Bei der Ankunft gibt es jedoch einiges zu beachten.

Nach wie vor kommen täglich neue Geflüchtete aus der Ukraine in Oberhausen an, um sich vor Krieg und Grauen in ihrem Heimatland in Sicherheit zu bringen. Um ihre Haustiere nicht im Kriegsgebiet zurücklassen zu müssen, bringen einige Geflüchtete ihre tierischen Mitbewohner mit – diese werden dann nach Angaben der Stadt zunächst bei Freunden oder Bekannten der Geflüchteten in Oberhausen untergebracht. Sei dies nicht möglich, kämen die Tiere zusammen mit den Geflüchteten unter. So leben derzeit in „fast allen für die Geflüchteten bereitgestellten Gemeinschaftsunterkünften Familien mit Haustieren“, erklärt Martin Berger, Pressesprecher der Stadt Oberhausen.

Häusliche Isolierung der Tiere gegen Tollwuteinschleppung

Dabei müssen die Ukrainerinnen und Ukrainer jedoch einige Vorschriften beachten. Um die Ankunft der Geflüchteten so unkompliziert wie möglich zu gestalten, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft vorübergehend erleichterte Bedingungen für die Einreise von Haustieren geschaffen, weshalb derzeit keine Genehmigung zur Mitnahme von Tieren vor der Einreise beantragt werden muss. In Oberhausen angekommen, müsse das Haustier allerdings zunächst in häusliche Isolierung, um beispielsweise dem Risiko einer Tollwuteinschleppung vorzubeugen. Nach Angaben des Ministeriums sei das Risiko zwar gering, dennoch müsse der Gesundheitsstatus des eingereisten Tieres überprüft werden.

Martin Berger erklärt hierzu: „Generell müssen Hunde und Katzen von Geflüchteten mittels einer Blutprobe auf Impf-Antikörper gegen das Tollwutvirus überprüft werden. Sofern sie nicht bereits in der Ukraine gegen Tollwut geimpft wurden, muss dies hier nachgeholt werden. Zusätzlich benötigen die Tiere eine Kennzeichnung durch Mikrochip und einen EU-Heimtierausweis.“

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Die Erstversorgung und Überprüfung des Tollwut-Impfstatus werde dabei von mehreren Tierarztpraxen in enger Abstimmung mit dem Veterinäramt übernommen. Die Quarantäne der untersuchten Tiere erfolge am Ort der Unterbringung der Geflüchteten, bis „ein ausreichend hoher Tollwut-Impfschutz mittels Blutprobe nachgewiesen wurde und dieser Befund dem Veterinäramt vorliegt“, so Berger. Genaue Angaben zur Anzahl der bisher in Oberhausen aufgenommenen ukrainischen Haustiere liegen der Stadt derzeit nicht vor.

Katzenhilfe unterstützt mit Behandlungen und Spenden

Auch die Katzenhilfe Oberhausen unterstützt bei der Versorgung der Tiere von Geflüchteten. Zwar sei das Katzenhaus von Eveline Müller, Leiterin der Katzenhilfe Oberhausen, derzeit randvoll mit Streuner- und Fundkatzen, weshalb keine Tiere aus der Ukraine aufgenommen werden konnten – dennoch unterstützen die Tierschützer nach eigenen Angaben mit tierärztlichen Behandlungen wie Kastrationen und Chippen, sowie Sach- und Geldspenden. Eveline Müller ergänzt: „Wichtig wäre eine Kontrolle in den Flüchtlingsunterkünften, ob die Tiere kastriert und gechipt sind. Nicht, dass die Tiere dort Nachwuchs bekommen und wir ein Problem mit noch mehr Katzen bekommen. Leider ist es aufgrund der sprachlichen Barriere schwierig, von unserer Seite her Aufklärung zu leisten.“