Mülheim. Das Mülheimer Kunstmuseum wird wohl bis zum Frühjahr 2022 saniert, die Werke sind eingelagert. Zur Wiedereröffnung plant man etwas Besonders.

DasKunstmuseum in der Alten Post wird immer noch saniert. im Ausweichquartier, dem Museum Temporär an der unteren Schloßstraße, kann Kunst nur in kleinem Rahmen gezeigt werden. Die Wiedereröffnung des Hauptgebäudes am Synagogenplatz ist für den Frühsommer 2022 geplant – wenn der derzeit herrschende Mangel an Baumaterialien die Sanierung nicht noch mehr verzögert.

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Städtische Sammlung in Mülheim hat umfasst rund 10.000 Werke

Ausschnitt aus dem Bild „Der junge Otto Pankok“ aus dem Bestand des Kunstmuseums in Mülheim. Es ist ein Selbstbildnis. Pankok steht in seinem Atelier..
Ausschnitt aus dem Bild „Der junge Otto Pankok“ aus dem Bestand des Kunstmuseums in Mülheim. Es ist ein Selbstbildnis. Pankok steht in seinem Atelier.. © Unbekannt | Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr

Das Kunstmuseum besitzt weit mehr Werke als ausgestellt werden können. Alleine die Städtische Sammlung umfasst cirka 10.000 Werke. Außerdem gibt es die Sammlung Themel mit Werken des Zeichners Heinrich Zille. Die Sammlung Ziegler besteht aus über 200 Werken, die wechselweise in einer ständigen Ausstellung im Kunstmuseums präsentiert werden. Derzeit – während der Sanierung – sind alle Exponate an einem sicheren geheimen Ort eingelagert.

„In der Eröffnungsausstellung nach der Sanierung unseres Kunstmuseums möchten wir Schwerpunkte der Städtischen Sammlung vorstellen“, kündigt Museumsleiterin Dr. Beate Reese an. Außerdem solle es einen Raum für die Zille-Sammlung geben. Geplant sei darüber hinaus, Werke mit Mülheimer Motiven auszustellen.“

Viele Bilder müssen noch digitalisiert werden

Laut Anja Bauer-Kersken, stellvertretende Museumsleiterin, gibt es im Bestand eine ganze Reihe davon, doch nicht alle sind schon im digitalen Bildarchiv vorhanden. So haben zum Beispiel Hermann Lickfeld, Hermann Prüßmann, Heinrich Siepmann und weitere Künstler Mülheimer Ansichten zu Papier oder auf die Leinwand gebracht. Doch diese sind noch nicht digitalisiert worden. Von anderen Malern oder Zeichnern gibt es schon digitale Varianten – zum Beispiel von Carl Altena (1894-1971), Daniel Traub (1909-1995), Otto Pankok (1893-1966), Liss Knust-Jenny (105-1992) und Silke Schatz (geb. 1967).

„Carl Altenas Thema war die Ruhrlandschaft“, sagt Beate Reese. Von ihm gibt es im Museumsbestand über 500 Zeichnungen, Aquarellen, Öl- und Temperagemälden. Auch Daniel Traub befasste sich mit Stadtansichten und Landschaftsbildern, er führte auch zahlreiche Aufträge für „Kunst am Bau“ in Mülheim aus. Die Städtische Sammlung besitzt 286 Aquarelle, Zeichnungen, Radierungen, Holzstiche und Offsetdrucke von ihm.

Rund 500 Zeichnungen und Gemälde von Carl Altena sind im Bestand

Die Arbeit des jungen Otto Pankok wurde vom Museum durch Ankäufe gefördert. „1939 wurden beispielsweise 150 Jugendzeichnungen mit finanzieller Unterstützung von Hugo Hermann Stinnes für die Städtische Sammlung erworben“, berichtet Anja Bauer-Kersken. Später kamen unter anderem hundert druckgrafische Werke dazu.

Eher weniger bekannt ist Liss Knust-Jenny, die seit 1958 in Mülheim lebte und arbeitete. Auch sie hat das Ruhrtal gemalt, weitere drei Bilder von ihr befinden sich im Besitz des Museums. Silke Schatz ist eine erfolgreiche zeitgenössische Künstlerin, die architektonische Situationen erforscht. 2012 hat sie in Mülheim ein Beet innerhalb der Platzgestaltung von Otto Herbert Hajek neu bepflanzt und zeichnerisch alle Wachstumsphasen dokumentiert. Ein etwas anderes Mülheimer Motiv.