Mülheim. Die Stadt Mülheim appelliert an die Rücksicht der Autofahrer: Bitte Sperrungen beachten! Warum in Mülheim viele Kröten unter die Räder kommen.
Gegen Autoreifen haben die wandernden Amphibien keine Chance. Und die Tiere können nicht gegen ihre Natur, sie wandern jetzt zu ihren Laichplätzen an Tümpeln und Gewässern in den Wäldern. Dorthin, wo sie selbst einmal geschlüpft sind. Das Mülheimer Umweltamt bittet jetzt um erhöhte Aufmerksamkeit für Kröten und Frösche, damit nicht noch mehr von ihnen auf dem Asphalt sterben müssen.
Es ist jetzt wärmer, und in den Nächten sind derzeit sehr viele Kröten und Frösche unterwegs. Die gefährlichste Strecke zu den angestammten Laichplätzen geht oft über die Straßen. Auch auf wenig befahrenen Straßen werden die Tiere derzeit in Massen überfahren. Sie sind jetzt auch ganz besonders langsam, weil sie oft im „Doppelpack“ unterwegs sind: Wenn ein Männchen auf dem Weg zum Wasser eine Partnerin findet, klettert es auf den Rücken des Weibchens und klammert sich dort fest.
Kröten wandern langsam, weil Weibchen oft noch ein Männchen tragen müssen
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Amphibienwanderungen finden in Massen in Mülheim alljährlich auf der Großenbaumer Straße, der Mühlenbergheide, der Horbeckstraße und der Klingenburgstraße statt. Die Stadtverwaltung Mülheim hat diese Streckenabschnitte derzeit von 19 bis 6 Uhr gesperrt. Doch auch an vielen anderen Stellen in der Stadt wandern jetzt Amphibien. Etwa auf der Mintarder Straße in der Höhe des Parkplatzes am ehemaligen Kirmesplatz. Kröten sind farblich gut getarnt und vom Auto aus auf den ersten Blick oft nicht von Blättern auf der Straße zu unterscheiden.
Die Stadt und die Landschaftswärter bitten darum, den wandernden Kröten und Fröschen in der Natur eine Chance zum Überleben zu geben. Ihr Appell: Halten Sie sich ans Tempolimit und die Geschwindigkeitsbegrenzungen oder meiden Sie die genannten Straßenabschnitte ganz und nehmen Sie ausnahmsweise für die Natur einen kleinen Umweg in Kauf. Die Amphibienwanderungen sind in wenigen Wochen wieder vorbei.