Gelsenkirchen-Rotthausen. Nach zwei Jahren Zwangspause geht in Gelsenkirchen die Passion Christi weiter. Für das epochale Werk sucht das Triastheater noch Römer und Jünger

Die „Passion“ wurde auch für die Akteure des Triastheaters zur langen Leidensstrecke. Nach der Premiere 2020, dem ersten Coronajahr mit Lockdown und massiv zunehmender Covid-Gefahr, und einem weiteren Jahr Zwangspause werden die Passionsspiele in Rotthausen wieder aufgenommen. Am 19. März wird die evangelische Kirche an der Steeler Straße zum Spielort für das Drama biblischen Ausmaßes, dieser epochalen Geschichte um den Gottessohn, um Liebe und Leid, Verrat und Treue.

Der Gelsenkirchener Julian Wangemann spielt Jesus Christus.

Bereits 2013 und 2015 war die Kirche Passions-Ort für einer große Schar Laiendarsteller. „Direkt nach der Premiere ging es damals mit der Pandemie leider richtig los. Das gesamte Team war unheimlich traurig, dass wir nicht öfter auftreten konnten – umso glücklicher sind wir, dass es nun weitergeht“, sagt Ulrich Penquitt. Unter seiner Regie werden über 30 Darstellerinnen und Darsteller aus der freien Theaterszene das Stück auf die Bühne bringen. Wie bei der Premiere 2020 schlüpft der Gelsenkirchener Julian Wangemann in das Gewand des Heilands und spielt Jesus Christus. Lesen Sie auch:Gelsenkirchener „Passion“ ist politisch und zeitgemäß

Regisseur Penquitt will das Personaltableau noch erweitern

Mit über 30 Akteuren wird die Passion in der Evangelischen Kirche in Szene gesetzt. Noch werden weitere Mitspieler gesucht. Die Rolle des Jesus (r.) spielt wie bei der Premiere 2020 der Gelsenkirchener Julian Wangemann.
Mit über 30 Akteuren wird die Passion in der Evangelischen Kirche in Szene gesetzt. Noch werden weitere Mitspieler gesucht. Die Rolle des Jesus (r.) spielt wie bei der Premiere 2020 der Gelsenkirchener Julian Wangemann. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Der Großteil des Ensembles ist über die Jahre erhalten geblieben. Doch es werden noch weitere Akteure benötigt – auch als Zweitbesetzung. Geplant sind immerhin insgesamt neun Aufführungen. Gerade in Pandemiezeiten ist da verlässliche Planung schwierig. Das Personaltableau soll daher weiter ergänzt werden. „Wir beginnen Mitte Februar mit den Proben. Gesucht werden noch Jünger und auch mehrere Frauen sowie Mitglieder des Hohen Rats, wir brauchen auch noch Römer“, sagt Penquitt. Der Regisseur hat hier durchaus ein Anforderungsprofil: „Wenn die Männer wie Gladiatoren aussähen, wäre das toll.“

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Termine und Tickets

Die Termine: 19.3., 18 Uhr; 25.3. 19.30 Uhr; 26.3., 18 Uhr, 1.4.,19.30 Uhr, 2.4., 18 Uhr; 8.4., 19.30 Uhr; 9.4., 18 Uhr; 15.4., 18 Uhr; 17.4., 18 Uhr, Evangelische Kirche Rotthausen, Steeler Straße 48,18. 4., 18 Uhr, Evangelische Ebbergkirche, Kirchstraße, HemerKarten im Vorverkauf: 12 Euro / Abendkasse und online: 15 Euro (bis 12 Jahre frei, nur Abendkasse); Vorverkaufsstellen: Buchhandlung Kottmann, Neumarkt 1; Reisebüro Scholz, Karl-Meyer-Straße 29; Tourist Info, Ebertstraße 11, GEKontakt Triastheater: 0209 39169, E-Mail: info@triastheater.de

Auch für Kenner der letzten beiden Versionen sei die Passion erneut sehenswert, glauben die Theatermacher. Autor Wolf-Rainer Borkowski bediene sich „einiger interessanter Kunstgriffe und schafft es, die bekannte Geschichte mit mehreren neuen Passagen zu erweitern“. Jesse Krauß, der in den ersten beiden Passionsspielen den Jesus gab, wirkt erneut mit. Er hat allerdings die Seiten gewechselt. „Jesse spielt diesmal den Teufel. Sowas geht nur im Theater“, sagt Penquitt.

Das Stück wird in der Rotthauser Kirche ohne Pause aufgeführt

Um Begegnungen coronakonform gering zu halten, wurde das Stück verdichtet, eine Pause entfällt. In gut zwei Stunden erlebt der Zuschauer laut Penquitt und Regieassistent Alexander Welp „einen gewaltigen Theaterabend, der den historischen Bericht über die letzten Tage Jesu Christi zu einem außergewöhnlichen Erlebnis macht. Von der Begegnung mit Johannes dem Täufer über die Tempelreinigung und den Verrat durch Judas Iskariot bis hin zum Kreuzweg und Tod.“

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Durch die authentischen Kostüme und das Spiel werden die Szenen lebendig. Manchen rührten sie zu Tränen. „Es ist ein sehr beklemmendes Gefühl, sobald man durch das Mittelschiff der Kirche schreitet und die Szene der Kreuzigung hautnah miterlebt – sowohl für uns als auch für das Publikum, sagt Franziska Schoofs, die bei der Premiere zum allerersten Mal auf der großen Bühne stand.

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