Oberhausen. Die Arbeitslosenquote in Oberhausen steigt stark an auf 10,7 Prozent. Warum Experten den hiesigen Arbeitsmarkt dennoch als „robust“ einstufen.
Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen in Oberhausen ist stark gestiegen. Zum Stichtag 30. Juni waren exakt 11.696 Personen betroffen. Das ist ein Plus von 11,5 Prozent. Der Grund: Seit dem 1. Juni haben Geflüchtete aus der Ukraine die Möglichkeit, beim Jobcenter einen Antrag auf Arbeitslosengeld II zu stellen. Dementsprechend werden sie auch erstmals in der Statistik erfasst.
Die Arbeitslosenquote steigt entsprechend auf 10,7 Prozent. Im Vormonat lag sie noch bei 9,6 Prozent. Trotz des hohen Anstiegs liegt die Zahl der Arbeitslosen im Juni 2022 immer noch, wenn auch knapp, unter dem Niveau des Vorjahres. Im Juni 2021 waren 11.744 Menschen ohne Job – 48 mehr als in diesem Monat.
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Als „robust“ bezeichnet Arbeitsagentur-Chef Jürgen Koch die derzeitige Lage auf dem Oberhausener Jobmarkt. Denn gleichzeitig mit dem Eintritt der Geflüchteten in den Markt sei die Nachfrage nach Arbeitskräften hoch. Die Menschen aus der Ukraine stünden dem Markt nun „zur Verfügung“.
Leicht gestiegen ist allerdings auch die Zahl der Menschen, die bereits ein Jahr oder länger ohne Anstellung sind. 5443 Personen sind langzeitarbeitslos, 24 mehr als noch im Mai dieses Jahres. Immerhin: Im Vorjahr waren noch rund 900 Menschen mehr betroffen.
Die sogenannte Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Personen auch Menschen aus, die offiziell nicht Arbeitslose im Sinne des Sozialgesetzbuches sind, weil sie etwa in einer Schulung oder erkrankt sind. Diese Unterbeschäftigung liegt in Oberhausen im Juni bei 15.259 Personen, die Quote beträgt 13,5 Prozent.