Oberhausen. Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen werben Auszubildende mit sicheren Arbeitsplätzen und Tariflöhnen. Welche Berufe es gibt und was man verdient.

Sicherer Arbeitsplatz, Bezahlung nach Tarif und eine individuelle Betreuung: So warben die Oberhausener Wirtschaftsbetriebe (WBO) vor einigen Tagen um neue Auszubildende. Die Bewerbungsphase läuft, noch bis zum 21. August können sich junge Menschen um eine Lehrstelle bei der städtischen Tochter bemühen. Doch welche Berufe kann man bei den Wirtschaftsbetrieben erlernen? Welche Voraussetzungen müssen die Bewerberinnen und Bewerber mitbringen? Und was verdient man während der Ausbildung? Eine Übersicht.

Ausbildungsberuf Straßenwärter/in

Drei Jahre dauert die duale Ausbildung zum Straßenwärter oder zur Straßenwärterin. Hauptaufgabe in diesem Beruf ist es, das Oberhausener Straßennetz von immerhin rund 580 Kilometern in Stand zu halten: Straßenwärterinnen kontrollieren die Verkehrswege auf Schäden, beseitigen Verschmutzungen, sichern Bau- und Unfallstellen ab und übernehmen im Winter den Räum- und Streudienst.

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Die Auszubildenden lernen den theoretischen Teil in der Berufsschule in Kempen und die praktischen Tätigkeiten im Betrieb in Oberhausen. Voraussetzung für die Ausbildung ist mindestens ein Hauptschulabschluss. Wünschenswert ist eine Fahrerlaubnis Klasse B, da im Rahmen der Ausbildung im dritten Lehrjahr der Führerschein für die Klassen C/CE ansteht. Die Kosten werden übernommen.

Angehende Straßenwärter verdienen im ersten Ausbildungsjahr 1068,26 Euro. im zweiten Jahr 1118,20 Euro und im dritten Jahr 1164,02 Euro.

Ausbildungsberuf Industriekaufmann/-frau

Materialwirtschaft, Controlling, Personal- und Sozialwesen, Zentraleinkauf und Rechnungswesen gehören bei den Wirtschaftsbetrieben zu den Aufgaben der Industriekaufleute. Bewerber sollten eine Neigung zum kaufmännischen Denken und zum Umgang mit Daten und Zahlen mitbringen. Statt auf den Straßen unterwegs zu sein, arbeiten Industriekaufleute hauptsächlich im Büro.

Bewerberinnen müssen die Fachoberschulreife (nach der zehnten Klasse einer allgemeinbildenden Schule) nachweisen, um die dreijährige Ausbildung beginnen zu können. Der theoretische Teil wird am Hans-Böckler-Berufskolleg in Oberhausen gelehrt. Wie die Straßenwärterinnen verdienen angehende Industriekaufleute je nach Lehrjahr zwischen 1068 und 1164 Euro im Monat.

Ausbildungsberuf Bauzeichner/in

Wenn Ingenieurinnen Entwurfsskizzen anfertigen, ist es anschließend an den Bauzeichnern, die Skizzen und Vorgaben umzusetzen. Sie erstellen maßstabsgerechte Zeichnungen und Pläne für den Tief- und Straßenbau der Stadt Oberhausen. Den Beruf erlernen sie in einer dreijährigen Ausbildung; der Unterricht findet in Essen statt, die praktische Ausbildung in Oberhausen.

Bewerben kann sich, wer die Fachoberschulreife erworben hat und idealerweise Interesse an Mathematik und Zeichnen sowie ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hat. Auch Computer-Grundkenntnisse sind erwünscht. Die Vergütung beträgt ebenfalls zwischen 1068 und 1164 Euro im Monat.

Ausbildungsberuf Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice

Fachkräfte für Rohr-, Kanal- und Industrieservice (RKI) reinigen, überwachen und warten Abwasserleitungen und -kanäle. Sie prüfen, ob Rohre und Becken dicht sind und veranlassen eventuelle Reparaturen. Für ihre Arbeit nutzen sie Spezialkameras und ferngesteuerte Roboter. Die RKI-Fachkräfte arbeiten hauptsächlich draußen beziehungsweise in den Kanalnetzen. Für den Unterricht in der Berufsschule fahren sie nach Gelsenkirchen.

Spannende Einsichten: Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen sind zuständig für das Kanalnetz der Stadt. Im Bild: Arbeiten am Kanalnetz der Vestischen Straße.
Spannende Einsichten: Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen sind zuständig für das Kanalnetz der Stadt. Im Bild: Arbeiten am Kanalnetz der Vestischen Straße. © Unbekannt | Niklas Bessenbach

Voraussetzung für die dreijährige Ausbildung ist ein Hauptschulabschluss, man sollte Grundkenntnisse im Bereich Chemie aufweisen und mit zupackender Arbeit kein Problem haben. Auch dieser Lehrberuf wird bei der WBO nach Tarif gezahlt, also: 1068 bis 1164 Euro im Monat.

Ausbildungsberuf Berufskraftfahrer/in

Vom Müllwagen bis zum Baustellen-Einsatzwagen: Die Fahrzeuge im WBO-Fuhrpark müssen bewegt werden – und zwar von Berufskraftfahrern. Interesse im Umgang mit Autos sollten die Bewerberinnen mitbringen, neben Grundkenntnissen in Physik, handwerkliches Geschick und einem Hauptschulabschluss. Nötig ist auch ein Führerschein der Klasse B, da die Auszubildenden in der Lehrzeit den Führerschein Klasse C/CE machen müssen – auf Kosten der WBO.

Der Berufsschulunterricht findet in Essen statt, der praktische Teil in Oberhausen. Die WBO zahlt angehenden Berufskraftfahrerinnen ebenfalls zwischen 1068 und 1164 Euro im Monat.

Ausbildungsberuf Kfz-Mechatroniker/in

Kraftfahrzeug-Mechatroniker arbeiten bei den Wirtschaftsbetrieben mit dem Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik. Sie warten und reparieren Lkw, Bau- oder Stadtreinigungsfahrzeuge, überprüfen die fahrzeugtechnischen Systeme sowie An- und Aufbauten, führen Reparaturen durch und rüsten die Fahrzeuge mit Zusatzsystemen und Sonderausstattungen aus. Voraussetzung sind ein entsprechendes technisches Geschick und ein Hauptschulabschluss.

Verdienst: von 1068 Euro im ersten bis 1164 Euro im dritten Lehrjahr. Ausbildungsstandort ist Oberhausen.

Ausbildungsberuf Fachkraft für Kreislauf und Abfallwirtschaft

Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft sorgen dafür, dass Abfälle korrekt entsorgt und verwertet werden. Es ist ein Beruf mit hoher Verantwortung: Am Wertstoffhof oder im Schadstoffmobil kümmern sie sich unter anderem um die fachgerechte Entsorgung von Schadstoffen.

Auch das gehört zu den Aufgaben der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen: Laubkörbe leeren, hier im Bild Mitarbeiter Jürgen Schock im November 2021.
Auch das gehört zu den Aufgaben der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen: Laubkörbe leeren, hier im Bild Mitarbeiter Jürgen Schock im November 2021. © FUNKE/Fotoservices | Gerd Wallhorn

Voraussetzung ist ein Hauptschulabschluss. Interesse an Umweltthemen und ein mathematische-Technisches Verständnis können nicht schaden. Der theoretische Unterricht findet in Gelsenkirchen statt. In der Ausbildung verdient man zwischen 1068 und 1164 Euro im Monat.