Mülheim. Die Planungen der Mülheimer Gemeinden für Weihnachten laufen auf Hochtouren. Was ist trotz Corona möglich? Wie lassen sich die Ideen umsetzen?
Mitten in den Planungen für die Weihnachtszeit stecken derzeit die katholischen und evangelischen Gemeinden. Eins ist klar: Das normale Programm kann in diesem Corona-Jahr nicht laufen. Es müssen Alternativen für Christmetten und Gottesdienste gefunden werden.
Das hat auch Bischof Overbeck so angeregt. Allerdings gilt: Keiner weiß, wie die Infektionslage im Dezember sein wird. Was also derzeit geplant wird, könnte dann schon wieder überholt sein. https://www.waz.de/staedte/muelheim/corona-in-muelheim-alternative-christmette-auf-dem-parkdeck-id230667916.html
Outdoor-Gottesdienst an der Feuerschale
Konkret sagen können die Pfarrer der beiden Mülheimer Pfarreien noch nicht, wie die Gemeinden das Weihnachtsfest gestalten werden. Aber einige Ansätze nennen sie schon: „Es soll Präsenz-Gottesdienste geben. Möglichst viel soll draußen stattfinden. Vielleicht nehmen wir uns das Bild von den Hirten, die um eine Feuerschale sitzen, als Beispiel“, sagt Christian Böckmann (St. Mariä Himmelfahrt/St. Barbara). Der Sportplatz in Dümpten oder der Kloster-Innenhof in Saarn könnten beispielsweise Austragungsorte sein. Auch an eine Scheune beim Bauern habe man schon gedacht. https://www.waz.de/staedte/muelheim/iframe-newsletter-waz-muelheim-anmeldemaske-id227813543.html
„Weihnachten liegt diesmal so, dass auf den 2. Weihnachtstag ein Sonntag folgt. Das heißt, wir könnten diesen Tag auch noch nutzen“, so Böckmann. Ganz sicher werde es überall ein Ticket-System mit Anmeldung geben. Und: Man überlege, wie man den Gemeindemitgliedern alle Termine besser kommunizieren könne.
In St. Mariae Geburt will man den Livestream nutzen und Open-Air-Messen feiern. „Wir haben jedoch keine Erfahrungswerte, wissen nicht, ob die Leute wirklich kommen. Das macht es schwierig“, erklärt Stadtdechant Michael Janßen. Für mehr Gottesdienste bräuchte man entsprechendes Personal. Ökumenisch zu feiern, wie der Bischof es vorschlägt, sei schwierig. „Da bräuchten wir ja noch mehr Platz.“
Streaming-Varianten sind vorgesehen
Auch die Mülheimer Protestanten stecken mittendrin in den Planungen fürs Weihnachtsfest – die „mit Sorgfalt und Kreativität erfolgen“, so Annika Lante, Sprecherin des Kirchenkreises an der Ruhr. Die lokalen Voraussetzungen seien in den Gemeinden ganz unterschiedlich, forderten individuelle Lösungen. „Zum 1. Advent soll alles spruchreif sein.“
Fest steht: Anmeldungen und feste Sitzplätze werden eine große Rolle spielen. Für die Weihnachts-Gottesdienste gilt die Regel: „Mehr und kürzer“. Es soll verschiedene Präsenz-Angebote (drinnen und draußen) sowie Streaming-Varianten geben. Jeder könne sich das aussuchen, was ihm zurzeit lieber ist. „Leider wird es wegen Corona keinen Gemeindegesang geben können“, so Lante. Dafür habe die Kirchenmusik viele kreative Beiträge angekündigt. Ein weiteres Problem: „Wir können die Kirchen nicht so heizen wie sonst, weil wir keine Luftwirbel in der Kirche erzeugen sollen.“ Auch das spricht für kürzere Weihnachts-Gottesdienste.