Mülheim. Ärger über weggeworfene Hundekotbeutel haben Saarner dazu gebracht, eine eigene Tonne aufzustellen. Warum die Stadt keine Hundekotbehälter plant.
Schlecht oder gar nicht entsorgter Hundekot ist offenbar in einigen Stadtteilen ein Thema. Zwar nehmen viele Hundehalter die Hinterlassenschaften der Vierbeiner in einem Beutel auf, aber nicht alle entsorgen sie dann auch ordnungsgemäß. So haben etwa in Saarn Anwohner wegen der zunehmenden Verschmutzung eine eigene Mülltonne aufgestellt.
Darauf machen Politiker der Bezirksvertretung (BV) 3 aufmerksam: Anwohnende von Voßbeckstraße und Aubergweg hätten wegen der großen Verschmutzung durch weggeworfene Hundekotbeutel an der Kreuzung Voßbeckstraße/Aubergweg eine ausrangierte alte Metall-Mülltonne mit Müllsack darin aufgestellt. Die Nachbarn hätten sich bisher auch selbst um die Entleerung der Tonne gekümmert, so die Politiker. Zuvor hätten die (gefüllten) Kotbeutel nämlich auch schon mal an Zäunen und im Gebüsch gehangen, weil viele Hundehalter sie nicht mitnähmen, berichtet Carsten Voß (Grüne).
Ortspolitiker fragen, ob die Stadt das Engagement der Mülheimer unterstützen wird
„Das Angebot an Hundehaltende wird von diesen sehr gut angenommen, mit dem Erfolg, dass die Umweltverschmutzung dort deutlich zurück gegangen ist“, berichtet Voß (Fraktionschef Grüne). Die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und CDU fragen nun in der BV 3 an, ob und mit welchem Aufwand diese private Mülltonne künftig möglicherweise auch durch die MEG geleert werden könne. Eine Übernahme der Entleerung würde dieses bürgerschaftliche Engagement für Landschaft und Umwelt gerecht belohnen, betonen die Fraktionen in einem gemeinsamen Antrag.
Am anderen Ende der Stadt, in Dümpten, im Bereich der Grünflächen „Am Kleeberg“ sowie am Randenbergfeld gibt es offenbar ebenfalls ein Problem mit Hundekotbeuteln. Auch in der dort zuständigen Bezirksvertretung (BV) 2 bitten die Fraktionen der CDU und der Grünen die Verwaltung, zu prüfen, wie die Möglichkeiten zur Entsorgung von Restmüll, insbesondere von Hundekotbeuteln, dort verbessert werden könnte.
Auch in Dümpten klagen Bürger über Verschmutzung durch Hundekotbeutel
Wie Anwohner und auch der Dümptener Bürgerverein beklagt hätten, seien die vorhandenen Mülleimer im Bereich der Grünfläche und des anschließenden Spielplatzes oft so überfüllt, so dass der Müll teils neben den Behältern abgelegt werde. Auch dort wird der Einsatz zusätzlicher Mülleimer oder ein Ersatz der vorhandenen durch solche mit etwas größerem Volumen angeregt.
In der Stadt Mülheim gibt es aktuell keine Hundekotbehälter und auch keine Pläne seitens der Stadtverwaltung, welche aufzustellen, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels auf Nachfrage. Es habe vor vielen Jahren zwar einmal Spender für Hundekotbeutel in Mülheim gegeben, aber der Aufwand, diese Spender nachzufüllen und wieder instand zu setzen, sei langfristig zu hoch gewesen.
Wiebels berichtet, dass die Spender sehr oft beschädigt worden seien. „Wir denken, es ist zumutbar, dass die Hundehalter ihre eigenen Kotbeutel mitbringen und sie später bei sich zu Hause entsorgen“, sagte er.