Mülheim. Auf dem Mülheimer Auberg stand einst das Ausflugslokal „Förster Klein“. Viele Wanderer ließen sich dort bewirten, erinnern sich unsere Leser.

Wer kennt dieses Haus Wald? Wer weiß noch den Namen dieses Ausflugslokals? Das haben wir in der Folge 134 gefragt. Inzwischen sind einige Monate verstrichen, Ihre Antworten aber nicht vergessen. Auch an kühleren Tagen lohnt sich ein Spaziergang über den Auberg zwischen Saarn und Mintard. Dort steht das „Forsthaus Klein“ immer noch. Jedoch nicht mehr als beliebtes Ausflugslokal wie einst, sondern als privates Wohnhaus. Mehrere Leserinnen und Leser haben die ehemalige Gaststätte erkannt und sich erinnert. Es gab auch einige, die lagen daneben, weil früher auf dem Auberg mehrere Gaststätten zur Einkehr luden.

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Eine tolle Aussicht über die Landschaft genießen konnten Wanderer auf ihrem Weg zu dem abgebildeten Haus. „Es ist das ehemalige „Forsthaus Klein“, schreibt Hans-Dieter Strunck. Er hat gleich noch eine alte Postkarte aus seinem Fundus mitgeschickt.

Forsthaus hatte einen großen Garten

„Dieses Haus im Wald ist für mich unzweifelhaft die ehemalige Gartenwirtschaft „Forsthaus Klein“ im Auberg an der Voßbeckstraße gelegen, etwa 450 Meter nordwestlich der Ruhrtalbrücke (A52)“, ergänzt Franz-Josef Hüls. Auf einer Luftaufnahme des „Regionalverbandes Ruhr“ (1925–1930) sei das Forsthaus mit großem Garten zu erkennen.

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„Östlich davon, am Fuß des Aubergs, lag die jetzt nicht mehr existierende Eisenbahnlinie Styrum – Kettwig und der heutige Reiterhof Mintard“, schreibt der Abonnent. Er verweist dazu auf Texte in der Mülheimer Seniorenzeitung, mit einem „fast deckungsgleichen Bild (mit Gästen)“ zu dem in dieser Zeitung gedruckten.

Oberförster der Firma Thyssen gründete „Milchbude“

„Gerade erblickte ich das Foto. Ist das die Gaststätte ,Förster Klein’ im Auberg? Als Kind vor rund 60 Jahren war ich des Öfteren mit meiner Mutter dort“, erinnert sich eine Leserin Ingrid, die ihren Familiennamen vergessen hat. Das passiert auch anderen Leserinnen und Lesern. Aus dem Absender der Mail-Adresse können wir nur selten den Namen erschließen, den wir gern den Erinnerungen zuordnen möchten.

Neben dem Ausflugslokal stand die Halle, in der die Segelflugzeige des Aero-Clubs abgestellt waren, zeigt eine alte Postkarte.
Neben dem Ausflugslokal stand die Halle, in der die Segelflugzeige des Aero-Clubs abgestellt waren, zeigt eine alte Postkarte. © Gerd-Willhelm Scholl | Sammlung Gerd-Willhelm Scholl

„Das Foto zeigt nach meiner Ansicht das Ausflugslokal ,Förster Klein’, im Auberg gelegen. Es hatte früher die Postanschrift Eschenbruch 105, heute auch unter Voßbeckstraße 200 zu erreichen“, fügt Wilhelm von Gehlen hinzu. Das Ausflugslokal „Förster Klein“ wurde vom späteren Oberförster der Firma Thyssen im Auberg, August Klein, wenige Jahre nach seinem Amtsantritt in 1906 als „Milchbude“ gegründet.

Neben dem Biergarten starteten Segelflugzeuge

„Es wurde in den 1920er Jahren zum Ausflugslokal ausgebaut. Samstags und sonntags bewirtete die Familie mit Helferinnen und Helfern dort mitunter bis zu 600 Gäste. Ende des Zweiten Weltkrieges trat August Klein in den Ruhestand“, schreibt der Leser.

„Danach wurde ,Förster Klein’ betrieben von der Familie Fraude – von 1946 bis 1974. Das waren fast 30 Jahre, in denen sich die Gäste und die Wirtsleute fast regelmäßig begegneten und manche Freundschaften auf der Höhe schlossen.“

Die Versorgung mit Getränken war manchmal schwierig

Unterhalb des Außengeländes dieses Lokals, zur Ruhr abgewandt, „befand sich die Abflug-Wiese der in einer Halle unmittelbar neben ,Förster Klein’ abgestellten Segelflugzeuge des Aero-Clubs“, erinnert sich von Gehlen. Mit dem Lokal und den Segelfliegern war die Auberghöhe über dem Ruhrtal stets ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel.

Das Gebäude steht etwas einsam, hat aber eine exponierte Lage. Die Getränkeversorgung dieses Ausflugslokals gestaltete sich früher manchmal schwierig. Das Bier soll auch nicht immer gut gekühlt gewesen sein. Daran erinnern sich alte Saarner. Es hinderte die Durstigen aber nicht, immer wieder bei „Förster Klein“ einzukehren und erst später durch den dunklen Wald zurück ins Saarner Dorf zu laufen.