Oberhausen. Die Caritas Oberhausen möchte das Carl-Sonnenschein-Haus für Wohnungslose umgestalten. So sollen Einzelzimmer doppelte Belegungen ersetzen.
Das Carl-Sonnenschein-Haus an der Bebelstraße in Oberhausen soll künftig umgestaltet werden. Die Facheinrichtung der Caritas Wohnungslosenhilfe bietet wohnungslosen Frauen und Männern seit 60 Jahren ein Dach über den Kopf. Hier erhalten sie Hilfe zur Selbsthilfe, um später wieder ein Leben in der Gemeinschaft führen zu können.
Nun lautet der Plan: Künftig soll es im Carl-Sonnenschein-Haus nur noch Einzelzimmer geben. „Wir bieten 80 Plätze an für wohnungslose Erwachsene ab 21 Jahren“, erklärt Einrichtungsleiter Marc Wroblewski. „Unter Corona mussten wir die Zahl reduzieren, um Quarantäne- und Isolationsmöglichkeiten vorhalten zu können.“ Daher biete das Haus momentan nur 73 Plätze an. Darin sind die auch sonst verfügbaren acht Plätze für Frauen enthalten.
Carl-Sonnenschein-Haus: Einzelzimmer sollen Konflikte vermeiden
Schon seit längerer Zeit wünschen sich Bewohnerinnen und Bewohner allerdings mehr Privatsphäre. Noch immer seien 58 von ihnen in Doppelzimmern untergebracht. „Dadurch kommt es viel eher zu Konflikten“, sagt Einrichtungsleiter Wroblewski. Die Umstellung auf reine Einzelzimmer sei ein Teilziel eines umfangreichen Umbau-Projektes, dass der Einrichtungsleiter nun auch dem Sozialdezernenten des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) vor Ort vorstellte.
Der LVR finanziert im Rheinland als Kostenträger die Leistungen zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten und damit Fachberatungsstellen, Wohnheime, ambulante Unterstützungsleistungen zum Wohnen sowie Arbeits- und Beschäftigungsprojekte. Jährliches Volumen: rund 70 Millionen Euro.
Caritas: Kleine Wohngruppen für jungen Wohnungslose geplant
Die Caritas verspricht sich von einem veränderten Raum- und Betreuungskonzept in Oberhausen weiteren Nutzen: Dadurch soll eine bessere Unterstützung von Menschen möglich werden, die an Suchterkrankungen oder psychischen Erkrankungen leiden. „Auch Personen mit ersten Anzeichen von Pflegebedürftigkeit könnten so aufgenommen werden“, teilt die Caritas-Leitung mit.
Im Carl-Sonnenschein-Haus könnten dann zwar nur noch 64 Plätze angeboten werden. Es sei aber geplant, einen Standort für vier bis fünf kleine Wohngruppen für etwa 16 junge Wohnungslose zu schaffen - hier gebe es besonderen Bedarf.