Oberhausen. Für den Geschenke-Kauf empfiehlt sich der Museumsshop der Ludwiggalerie. Hier zählt auch die Koch-Kunst und die „neunte Kunst“ der Comics.
„Verkaufsoffen“ ist im Schloss Oberhausen eigentlich jeder Sonntag: Ein Museumsshop darf das. Ruth Ngampolo und ihr kleines Team im Kleinen Schloss konnten sogar während des langen Lockdowns vor einem Jahr für eine ganze Weile „die Stellung halten“, als die Ausstellungsräume der Ludwiggalerie bereits schließen mussten.
Jetzt können Besucher – jedenfalls die Geimpften und Genesenen – wieder alles an reichen Eindrücken mitnehmen: Die beiden starken Ausstellungen „Unveröffentlicht“ und „Wow! Made in OB“, dazu Souvenirs der Besuche – und einiges mehr. Denn auch wer noch auf der Suche nach einem besonderen Weihnachtsgeschenk in letzter MInute ist, dürfte im Museumsshop mit dem besonderen Blick in den Kaisergarten fündig werden. Der Shop an der Konrad-Adenauer-Allee 46 hat zwar am Heiligabend nicht geöffnet, ist dafür aber einen Tag zuvor, am Donnerstag, von 11 bis 18 Uhr, verkaufsbereit.
Interessierte können in entspannter Atmosphäre – denn ein Getümmel wie im Centro ist hier nicht zu erwarten – ein vielfältiges Sortiment entdecken. Natürlich gibt’s hier das Museumstypische an Kunstdrucken, Postkarten beliebter Kunstwerke sowie einer umfangreichen Literatur zu Kunst und Kunsthandwerk. Doch Bücher und „Non-Books“, weiß Shop-Chefin Ruth Ngampolo aus Erfahrung, halten sich beim Umsatz annähernd die Waage: „Die Leute kaufen gerne Schnickschnack“ – doch der sollte in einem Schloss schon gediegen sein.
Eine große Phalanx junger Comiczeichner
So finden sich wenige Schritte abseits der den ersten Blick bannenden Büchertische auch kultige Artikel rund ums Ruhrgebiet, wie aktuell der Weihnachtslikör „vonne Ruhr“ – wie es heißt mit „fruchtig-zimtiger“ Note. Ein ähnlich schwarzgewandeter Ganzjahresartikel ist die „Pütt-Pasta“, ein Beutel voller Fördertürme „en miniature“ aus Hartweizen. Bei diesem Gourmet-Angebot versteht sich, dass zu den Kunstbüchern in diesem Museumsshop auch ausgewählte Kochbücher zählen.
Die Ludwiggalerie öffnet auch zwischen den Jahren
Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr. Am 24. und 25. Dezember sowie an Silvester und Neujahr bleiben das Museum und der Shop geschlossen.Für den Besuch der Ausstellungen und des Museumsshops sind die aktuellen Coronarichtlinien zu beachten. Es gilt die 2G-Regel. Der Eintritt für die Comic-Ausstellung „Unveröffentlicht“ im Großen Schloss kostet 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, als Familienticket 12 Euro.Den prächtigen, 256 Seiten starken Katalog gibt’s für 29,80 Euro. Zu allen Ausstellungen sind zudem Plakate erhältlich, die für 5 Euro (mit Versandkosten 6,99 Euro) bestellt werden können. Sie werden gerollt verschickt.
In Abstimmung mit den Kuratorinnen der Ludwiggalerie stattet sich der Shop stets passend zu den aktuellen Themenausstellungen im Großen Schloss aus. Und dafür ist die Auswahl noch bis zum 16. Januar 2022 verführerisch: bis zum Ausklang von „Unveröffentlicht – die Comicszene packt aus!“ Zu den noch nie zuvor gezeigten Exponaten auf der anderen Seite des Schlosshofs zählen wiederentdeckte Skizzen von Wilhelm Busch, zensierte Comics aus den arg spießigen 1950ern und eine große Phalanx der jüngeren deutschen Zeichner: Und diese sind auf dem großen Büchertisch im Mittelpunkt des Shops präsent mit einer reichen Auswahl ihrer jüngsten Veröffentlichungen.
Die früheren Ausstellungen schließlich lassen sich noch auf ganz andere Art kreativ „zweitverwerten“: Denn zu den teureren Geschenken aus dem Museumsshop zählen – neben schicker Keramik – die großen „Kultbags“. Eine Werkstatt in Duisburg fertigt exklusiv für die Ludwiggalerie aus den großen Werbebannern, die zuvor an der Konrad-Adenauer-Allee flatterten, Taschen diverser Größen plus Geldbörsen. Das strapazierfähige Material ähnelt Lkw-Planen, doch der Look ist stets individuell. Und mehr als fünf „Kultbags“ lassen sich aus einem hohen Banner nicht schneidern.
Wahre Fundgrube lokaler Kreativität
Bei freiem Eintritt lohnt sich schließlich unbedingt ein Bummel durch die beiden Räume links und rechts vom Shop mit seiner schicken schwarz-roten Ausstattung: durch die die elegant geschwungene Panoramagalerie und durchs Kabinett. Dort präsentiert sich in der Ausstellung „Wow! Made in OB“ der Arbeitskreis Oberhausener Künstler mit einer starken Leistungsschau. Hier sprudelt die so lange gebremste Kreativität von 22 Künstlerinnen und 22 Künstlern, vermitteln etliche Werke die Freude über das Ende der Isolation. Und wer nicht nur die „neunte Kunst“ der Panels und Sprechblasen sammelt, hat eine wahre Fundgrube lokaler Kreativität vor Augen.