Gelsenkirchen. Seit Freitag haben Imbiss-, Glühwein- und Handwerkbuden für Weihnachtsmarkt-Besucher geöffnet. Aber: Corona-Regeln wurden nicht immer umgesetzt.
Der Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt startete an diesem Wochenende. Was im Vorjahr gar nicht möglich war, das geht jetzt mit einem 2G-Nachweis. Das heißt, nur doppelt geimpfte und genesene Besucherinnen und Besucher dürfen seit Freitag aufgrund der rasant steigenden Corona-Zahlen die Verkaufsbuden auf dem Heinrich-König-Platz und dem Neumarkt besuchen. Ausgenommen davon sind Kinder unter 13 Jahren, Schwangere und Personen, denen aus ärztlich bescheinigten Gründen eine Impfung nicht empfohlen wird.
Kein Gedränge auf Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt – Verhalten nicht immer regelkonform
Verhalten besucht war das Weihnachtsdorf am Freitag in den Abendstunden in der Gelsenkirchener City. Zwischen Tannengrün, Lichterketten und Holzhütten aßen, tranken und unterhielten sich Besuchergrüppchen. Abstände einzuhalten war kein Problem. Platz war reichlich vorhanden. Dichtes Gedränge blieb aus. Mit den Kontrollen hielten es die Standbetreiber aber unterschiedlich.
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Hin und wieder gab es Hinweise, dass die Maske in der Schlange richtig zu tragen ist. An manchen Ständen wurde Besucher nach dem Impfausweis gefragt. Andere Betreiber nahmen hingegen einfach nur die Bestellung entgegen. Einige Händler verteilten Bändchen für das Handgelenk an die Besucher, die ihren Impfausweis vorgezeigt hatten. Bei weiteren Bestellungen wurden diese als 2G-Nachweis anerkannt.
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Eine fünfköpfige Truppe des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) schlenderte Freitagabend über den Weihnachtsmarkt. Hin und wieder ermahnte sie Händler und Besucher, sich an die Regeln zu halten. Beispielsweise wiesen die Ordnungshüter darauf hin, dass ein Mundschutz in der Schlange zu tragen sei. Aber auch die Impfausweis-Kontrolle der Händler wurde an mancher Stelle bemängelt. Auf Nachfrage erklärte ein KOD-Mitarbeiter, dass die Vorschriften zwar nicht immer so genau eingehalten werden, aber die Angesprochenen diese nach einem Hinweis meist direkt befolgten.
Händler auf dem Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt zwiegespalten wegen der Corona-Regeln
Doch wie empfanden die Betreiber der Verkaufsstände die Regeln und Kontrollen? „Bisher läuft alles ganz gut. Bei uns wird jeder kontrolliert, aber die Leute zeigen auch die Nachweise“, so Tanja Bierend vom Grillstand Buffet König. Sie fährt fort: „Einer ist eben ohne Nachweis gekommen. Der konnte erst bestellen, nachdem er ihn aus dem Auto geholt hatte.“
Ein weiterer Imbissbetreiber, der namentlich nicht genannt werden möchte, sagt: „Die Leute zeigen ihren Nachweis, es gibt wenige Diskussionen, aber ich mache das mit dem Kontrollieren echt ungern. Ich finde das auch nicht logisch. Auf den Weihnachtsmarkt dürfen nur Geimpfte und Genesene und jeder muss eine Maske tragen, aber in der Innenstadt gelten die Regeln nicht. An der frischen Luft verstehe ich das sowieso nicht.“
Johannes Beul, der Holzkisten auf dem Weihnachtsmarkt verkauft, hatte die städtische Vorgabe, die Standbesucher alle 15 Minuten stichprobenartig nach einem Impfnachweis zu fragen. „Bisher hat keiner den Nachweis gezeigt, wenn ich gefragt habe. Die Leute gehen dann lieber weiter. Irgendwie kann ich mit dem System leben, aber es ist nicht optimal.“
Öffnungszeiten des Weihnachtsmarktes
Wenn sich aufgrund von Corona nichts ändert, hat der Weihnachtsmarkt bis zum 23. Dezember geöffnet. Täglich ist er zwischen 11 und 21 Uhr.Unter folgendem Link gibt es die Corona-Regeln im Detail: https://www.gelsenkirchen.de/de/Soziales/Gesundheit/Coronavirus/Coronaschutzverordnung.aspx
Weihnachtsmarktbesucher meist einverstanden mit Corona-Regeln – verhaltene Kritik an 2G
Angst vor Corona verspürte auf Nachfrage kein Besucher. „Ich fühle mich hier sicher, da ich geimpft bin. Ich bin froh, dass der Weihnachtsmarkt endlich wieder geöffnet hat. So lang das noch so ist, sollte man es genießen“, sagt Else Klin (56), die es sich mit drei Freundinnen und Glühwein in einer Holzhütte gemütlich machte. Ihre Freundin Ulla Müller (50) ergänzt: „Unsere Nachweise wurden eben beim Glühweinkauf kontrolliert. Das gibt einem ein gutes Gefühl. Zudem kann man in Gelsenkirchen gut Abstand halten, weil der Weihnachtsmarkt doch viel leerer als in anderen Städten ist.“
Alexander Hermandung und Karina Nickel berichten, dass sie teils bei der Bestellung kontrolliert wurden, dann wieder nicht. Hermandung sagt: „Ich finde die 2G-Regelung vollkommen in Ordnung. Ich wäre sehr frustriert, wenn alles in den nächsten Tagen wieder dichtgemacht wird, weil sich Menschen nicht daran halten und unsolidarisch sind.“ Etwas verärgert äußert sich hingegen Nadine Maier. Die 40-Jährige sagte: „Durch die 2G-Regeln werden Händler und Besucher bestraft, die nichts dafür können. Gerade draußen an der frischen Luft ist es sinnvoll, etwas zu unternehmen. Da sehe ich wenig Ansteckungsgefahren.“
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